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Frage: Wie lautet die Auslegung (Tafsīr) der folgenden Āyah?

<وَلَمَّا جَآءَ مُوسَىٰ لِمِيقَـٰتِنَا وَكَلَّمَهُۥ رَبُّهُۥ قَالَ رَبِّ أَرِنِىٓ أَنظُرْ إِلَيْكَ‌ۚ قَالَ لَن تَرَٮٰنِى وَلَـٰكِنِ ٱنظُرْ إِلَى ٱلْجَبَلِ فَإِنِ ٱسْتَقَرَّ مَكَانَهُۥ فَسَوْفَ تَرَٮٰنِى‌ۚ فَلَمَّا تَجَلَّىٰ رَبُّهُۥ لِلْجَبَلِ جَعَلَهُۥ دَكًّا وَخَرَّ مُوسَىٰ صَعِقًا‌ۚ فَلَمَّآ أَفَاقَ قَالَ سُبْحَـٰنَكَ تُبْتُ إِلَيْكَ وَأَنَا۟ أَوَّلُ ٱلْمُؤْمِنِينَ>

Dies bedeutet gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
<Als nun Moses (Mūsā) zu Unserer festgesetzten Zeit kam und sein Herr zu ihm sprach, sagte er: "Mein Herr, zeige (Dich) mir, dass ich Dich anschaue!" Er sagte: "Du wirst Mich nicht sehen. Aber schau den Berg an! Wenn er fest an seiner Stelle bleibt, dann wirst du Mich sehen." Als nun sein Herr dem Berg offenbar erschien, ließ Er ihn in sich zusammensinken, und Moses (Mūsā) fiel bewußtlos nieder. Als er dann (wieder) zu sich kam, sagte er: "Preis sei Dir! Ich wende mich in Reue Dir zu, und ich bin der erste der Gläubigen (Mu'minīn).>
(Quelle: Der edle Qurʹān; Sūrah al-A°rāf [7], Āyah 143)

Antwort: Allāhs Segen sei auf Muḥammad und der Familie von Muḥammad.

Diese Āyah steht im Zusammenhang mit anderen Āyāt im edlen Qur'ān:
 

<وَإِذۡ قُلۡتُمۡ يَـٰمُوسَىٰ لَن نُّؤۡمِنَ لَكَ حَتَّىٰ نَرَى ٱللَّهَ جَهۡرَةً۬ فَأَخَذَتۡكُمُ ٱلصَّـٰعِقَةُ وَأَنتُمۡ تَنظُرُونَ ثُمَّ بَعَثۡنَـٰكُم مِّنۢ بَعۡدِ مَوۡتِكُمۡ لَعَلَّڪُمۡ تَشۡكُرُونَ>

Dies bedeutet gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
<Und als ihr sagtet: „O Moses (Mūsā), wir werden dir nicht eher glauben, bis wir Allāh unverhüllt sehen!“ Da überkam euch der Donnerschlag, während ihr zuschautet. Hierauf erweckten Wir euch nach eurem Tod, auf dass ihr dankbar wäret.>
(Quelle: Der edle Qurʹān; Sūrah al-Baqarah [2], Āyāt 55, 56)

<يَسْــَٔلُكَ أَهْلُ ٱلْكِتَـٰبِ أَن تُنَزِّلَ عَلَيْهِمْ كِتَـٰبًا مِّنَ ٱلسَّمَآءِ‌ۚ فَقَدْ سَأَلُواْ مُوسَىٰٓ أَكْبَرَ مِن ذَٲلِكَ فَقَالُوٓاْ أَرِنَا ٱللَّهَ جَهْرَةً فَأَخَذَتْهُمُ ٱلصَّـٰعِقَةُ بِظُلْمِهِمْ‌ۚ ثُمَّ ٱتَّخَذُواْ ٱلْعِجْلَ مِنۢ بَعْدِ مَا جَآءَتْهُمُ ٱلْبَيِّنَـٰتُ فَعَفَوْنَا عَن ذَٲلِكَ‌ۚ وَءَاتَيْنَا مُوسَىٰ سُلْطَـٰنًا مُّبِينًا>

Dies bedeutet gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
<Die Leute der Schrift (Ahl al-Kitāb) verlangen von dir, dass du ihnen vom Himmel ein Buch offenbaren lässt. Sie haben von Moses (Mūsā) bereits etwas noch Größeres als dies verlangt, denn sie sagten: „Zeige uns Allāh unverhüllt!“ Da ergriff sie der Donnerschlag wegen ihrer Ungerechtigkeit (al-Ẓulm). Hierauf nahmen sie das Kalb an, nachdem die klaren Beweise zu ihnen gekommen waren. Aber Wir verziehen es und gaben Moses (Mūsā) offenkundige Macht.>
(Quelle: Der edle Qurʹān; Sūrah al-Nisā' [4], Āyah 153)

Alle drei Āyāt zeigen uns auf, dass den Banī Isrā'īl der Monotheismus (Tauḥīd) erklärt werden sollte, weil sie diesen nicht verwirklichten. Sie glaubten, dass man Allāh (سبحانه و تعالى) mit den Augen sehen kann und wollten von Moses / Mūsā (عليه السلام), dass er sein Prophetentum beweist, indem er ihnen Allāh (عز وجل) zeigt. Und sie warnten ihn, dass es einen Beweis gegen ihn darstellen würde, wenn er ihnen Allāh (تبارك وتعالى) nicht zeigen würde. Weiterhin sagten sie, dass dies bedeuten würde, dass er kein Gesandter Allāhs, sondern ein Lügner ist.

Und Moses / Mūsā (عليه السلام) wollte den Banī Isrā'īl die Eigenschaften Allāhs darlegen, um ihnen das richtige Verständnis des Monotheismus nahezubringen. Er wollte ihnen zeigen, dass Allāh (جل جلاله‎) niemandem und nichts gleicht, keinen Teilhaber hat und niemanden braucht, der Ihm hilft. Die Glaubensgrundlage (°Aqīdah) des Monotheismus war die Grundlage für das Anliegen von Moses / Mūsā (عليه السلام). Indem er sagte, dass er Allāh (تبارك وتعالى) sehen will, wollte er seinem Volk zeigen, dass es unmöglich ist, Ihn zu sehen. Allāh (سبحانه و تعالى) bestätigte die Unmöglichkeit Ihn zu sehen, indem Er zeigte, dass nicht einmal ein Berg, der ja in seiner Schöpfung gewaltig ist, es vermag dem Antlitz Allāhs entgegenzutreten und ein Mensch sowieso nicht dazu in der Lage ist. Dies ist eine klare Darlegung für die Banī Isrā'īl und alle Menschen nach ihnen, dass Allāh  (عز وجل) nichts und niemandem ähnelt. Derjenige, der den Monotheismus verwirklichen will, muss Allāh (جل جلاله‎)  von den Eigenschaften Seiner Geschöpfe freisprechen. Dazu gehört es, dass man negiert, dass Allāh (تبارك وتعالى)  eine Gestalt hat, die man sehen kann.

Und Allāh weiß es am besten und ist weiser.

Quelle: Tafsīr-Nr.-00019