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Im Namen Allāhs, des Allerbarmers, des Barmherzigen
Al-Ḥayā' (die Schamhaftigkeit)
Alles Lob und Preis gebührt Allāh, dem Herrn der Welten und Sein Segen und Heil seien auf dem geehrtesten der Propheten und Gesandten, Muḥammad, dem Sohne °Abd Allāhs, und auf seiner gereinigten Familie, seinen gesegneten Gefährten und auf all jenen, die ihnen im Guten bis zum Jüngsten Tag folgen.
Al-Ḥayā' (die Schamhaftigkeit) sind gewisse Charakterzüge, die den Menschen dazu bringen, gute Dinge zu tun und sich vom Schlechten fernzuhalten. Sie ist einer der wichtigsten Charakterzüge des Īmān (Glaubens). Der Īmān hat keine Bedeutung, wenn er nicht dazu führt, dass man °Amal al-Ṣāliḥāt (rechtschaffende Taten) verrichtet und Munkarāt (schlechte Dinge) unterlässt. Dies sind die beiden Punkte, die erkennen lassen, ob jemand Ḥayā' besitzt oder nicht. Aus diesem Grund ist es auch wādschib (verpflichtend), dass man sie verinnerlicht und im Alltag verwirklicht.
<يَـٰٓأَيُّہَا ٱلنَّاسُ ٱعۡبُدُواْ رَبَّكُمُ ٱلَّذِى خَلَقَكُمۡ وَٱلَّذِينَ مِن قَبۡلِكُمۡ لَعَلَّكُمۡ تَتَّقُونَ>
Dies bedeutet gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
<O ihr Menschen, dient eurem Herrn, Der euch und diejenigen vor euch erschaffen hat, damit ihr gottesfürchtig sein möget.>
(Quelle: Der edle Qur'ān; Sūrah al-Baqarah [2], Āyah 21)
Allāh (سبحانه و تعالى) hat es dem Menschen wādschib (verpflichtend) gemacht, seinem Herrn gegenüber die °Ibādah (Gottesdienst) zu verwirklichen. Ein Mittel, das wir benötigen, um diesen zu verwirklichen, ist al-Ḥayā'.
Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
Es wurde von 'Abū Qatādah al-Qummī überliefert, dass 'Abū °Abd Allāh Dscha°far ibn Muḥammad al-Ṣādiq (عليه السلام) zu Dāwūd ibn Sarḥān sagte: „Oh Dāwūd, fürwahr schränken sich die guten Akhlāq (Charaktereigenschaften) untereinander ein. Allāh verteilt die guten Akhlāq, bei wem Er will. Vielleicht befinden sie sich in einem Mann, aber nicht in dessen Sohn oder in einem Diener, aber nicht in dessen Herrn (Besitzer). Man soll stets die Wahrheit sprechen; aufrichtig zu den Menschen sein; demjenigen geben, der einen um etwas bittet; jemanden dafür entschädigen, dass er etwas für einen tut; sich um die Amānah (Anvertraute) kümmern; Ṣilah al-Raḥim (Verwandtschaftsbande) pflegen; den Nachbarn und Gefährten häufig besuchen; seinen Gast gut behandeln und der Kopf all dieser Eigenschaften ist die al-Ḥayā' (Scham).
(Quelle: al-Dīn al-Aṣīl.com, Ḥadīth-Nr.-00024)
Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
Es wurde von 'Abū Hurayrah °Abd al-Rahmān ibn Sakhr al-Dausī überliefert, dass der Gesandte Allāhs (صلى الله عليه وآله وسلم) sagte: „Al-Īmān (Glaube) besteht aus über sechzig Teilen. Der beste Teil davon ist „Lā ilāha illā Allāh" und die niedrigste Stufe ist, dass man etwas Schädliches aus dem Weg räumt. Und al-Ḥayā' (Schamhaftigkeit) ist einer der Bestandteile von al-Īmān (Glauben)."
(Quelle: al-Dīn al-Aṣīl.com, Ḥadīth-Nr.-00025; al-Dschāmi° al-Ṣaḥīḥ von Muḥammad ibn Ismā°īl al-Bukhārī; Ṣaḥīḥ Muslim von 'Abū al-Ḥusayn Muslim ibn al-Ḥadschādsch an-Naysābūrī)
Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
Es wurde überliefert, dass 'Abū Dscha°far Muḥammad ibn °Alī al-Bāqir (عليه السلام) sagte: „Wer vier Dinge in sich vereinen kann, dessen Islām ist vollständig; dem wird in seinem Īmān (Glauben) geholfen; dessen Sünden werden gelöscht und er wird seinen Herrn treffen, während Er mit ihm zufrieden ist. Selbst wenn er von Kopf bis Fuß voller Sünden wäre, wird Allāh ihm diese wegwischen: Man erfüllt das, was man bei Allāh für Sich Selbst gelobte; man ist wahrhaftig, wenn man zu den Menschen spricht; man schämt sich gegenüber dem, was bei Allāh und den Menschen als widerwärtig erachtet wird, und man verwirklicht die guten Akhlāq (Charaktereigenschaften) gegenüber der Familie und den (restlichen) Menschen."
(Quelle: al-Dīn al-Aṣīl.com, Ḥadīth-Nr.-00026)
Al-Ḥayā' ist ein Charakterzug, den man im Herzen trägt und der dazu führt, dass man °Amal al-Ṣāliḥāt verwirklicht und die Munkarāt , die bei Allāh (عز و جل) und den Menschen als widerwärtig gelten, unterlässt. Wenn man etwas im Angesicht der Menschen tut, das von Allāh (جل جلاله) als ḥarām (verboten) deklariert wurde, dann muss sich im Herzen ein schlechtes Gefühl bilden und man muss sich selbst tadeln. Da man durch al-Ḥayā' bemüht ist, gute Dinge zu tun, verspürt man bei den °Amal al-Ṣāliḥāt ein gutes Gefühl und bei den Munkarāt ein schlechtes. Daher ist auch das Gewissen ein Synonym für dal-Ḥayā'.
Und Allāh weiß es am besten und ist weiser.
Quelle: Schriften-Nr.-007