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Im Namen Allāh, des Allerbarmers, des Barmherzigen
Alles Lob und Preis gebührt Allāh, dem Herrn der Welten und Sein Segen und Heil seien auf dem geehrtesten der Propheten und Gesandten, Muḥammad, dem Sohne °Abd Allāhs, und auf seiner gereinigten Familie, seinen gesegneten Gefährten und auf all jenen, die ihnen im Guten bis zum Jüngsten Tag folgen. So dann:
Grundsätzlich führte die Unterteilung der Eigenschaften Allāhs in die drei Kategorien Tauḥīd al-Rubbūbiyyah, Tauḥīd al-'Ulūhiyyah und Tauḥīd al-Asmā wa al-Ṣifāt zu Verwirrungen unter den Muslimen und resultierte darin, dass die Menschen das wahre Verständnis über Allāhs Eigenschaften verloren, falsch verstanden bzw. falsch interpretierten und somit einige Eigenschaften Allāhs annahmen und andere verleugneten.
Der Tauḥīd ist ein einziges Thema und umfasst einzig und allein die Erkenntnis über die Namen und Eigenschaften Allāhs und darf nicht in weitere Kategorien unterteilt werden, da sich der Īmān (Glaube) darauf aufbaut. Und der Īmān, der sich auf dem Tauḥīd aufbaut, ist ein Īmān, der mit Gewissheit verwirklicht werden muss (Īmān Yaqīnī).
„Der Īmān (Glaube) baut sich auf dem Wissen (al-°Ilm) mit Gewissheit (Yaqīn) auf (al-Īmān matniyyun °alā °Ilmin Yaqini).“
Die Gewissheit (Yaqīn) wiederum muss auf einem stabilen Fundament aufbauen, welches die wahre Erkenntnis über die Namen und Eigenschaften Allāhs darstellt. Daher darf sich der Īmān ausschließlich auf Beweisen aufbauen, die absolut stichhaltig bzw. eindeutig in Bezug auf die Quelle und Bedeutung (qaṭ°ī al-Thubūt und qaṭ°ī al-Dalālah) sind, und hier kommt nur der edle Qur'ān bzw. dessen eindeutigen 'Āyāt infrage.
Beispielsweise glaubt ein Muslim an die Existenz von al-Dschannah und sein Beweis hierfür sind zahlreiche, eindeutige 'Āyāt im edlen Qur'ān, die dies bestätigen. Somit basiert sein Īmān an al-Dschannah auf einem Wissen mit Gewissheit (Yaqīn). Die Gewissheit negiert den Zweifel (Schakk). Nur der geringste Zweifel macht den Īmān zunichte, da Gewissheit und Zweifel nicht gemeinsam in einem Herzen Platz finden. Jeder Kufr bzw. Schirk steht in direkter Verbindung zum falschen Verständnis über die Namen und Eigenschaften Allāhs. Jener, der den Tauḥīd nicht als Ganzes kennt, versteht und davon überzeugt ist, ist somit kein Muslim, selbst wenn er betet, fastet, die Pilgerfahrt verrichtet etc.
<وَمَا يُؤۡمِنُ أَڪۡثَرُهُم بِٱللَّهِ إِلَّا وَهُم مُّشۡرِكُونَ>
Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
<Und die meisten von ihnen glauben (yu'minu) nicht an Allāh, ohne Beigeseller (Muschrikūn) zu sein.>
(Quelle: Der edle Qur'ān; Sūrah Yūsuf [12], 'Āyah 106)
<وَلِلَّهِ ٱلۡأَسۡمَآءُ ٱلۡحُسۡنَىٰ فَٱدۡعُوهُ بِہَاۖ وَذَرُواْ ٱلَّذِينَ يُلۡحِدُونَ فِىٓ أَسۡمَـٰٓٮِٕهِۦۚ سَيُجۡزَوۡنَ مَا كَانُواْ يَعۡمَلُونَ>
Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
<Und Allāhs sind die Schönsten Namen; so ruft Ihn mit ihnen an. Und haltet euch von denen fern, die hinsichtlich Seiner Namen eine abwegige Haltung (yulḥidūna) einnehmen. Ihnen wird das vergolten werden, was sie getan haben. >
(Quelle: Der edle Qur'ān; Sūrah al-A°rāf [7], Āyah 180)
<إِنَّمَا ٱلۡمُؤۡمِنُونَ ٱلَّذِينَ ءَامَنُواْ بِٱللَّهِ وَرَسُولِهِۦ ثُمَّ لَمۡ يَرۡتَابُواْ وَجَـٰهَدُواْ بِأَمۡوَٲلِهِمۡ وَأَنفُسِهِمۡ فِى سَبِيلِ ٱللَّهِۚ أُوْلَـٰٓٮِٕكَ هُمُ ٱلصَّـٰدِقُونَ>
Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
<Die Gläubigen sind nur jene, die an Allāh und Seinen Gesandten glauben und dann nicht (am Glauben) zweifeln (yartābū) und sich mit ihrem Besitz und ihrem eigenen Leben für Allāhs Sache einsetzen. Das sind die Wahrhaftigen.>
(Quelle: Der edle Qur'ān; Sūrah al-Mā'idah [49], 'Āyah 15)
<ذَٲلِكَ ٱلۡڪِتَـٰبُ لَا رَيۡبَۛ فِيهِۛ هُدً۬ى لِّلۡمُتَّقِينَ>
Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
<Dieses Buch, in dem es keinen Zweifel (Rayba) gibt, ist eine Rechtleitung für die Gottesfürchtigen.>
(Quelle: Der edle Qur'ān; Sūrah al-Baqarah [2], 'Āyah 2)
Die Erkenntnis über Allāh (سبحانه وتعالى) teilt sich in zwei Bereiche:
01. Die allgemeine bzw. umfassene Erkenntnis (al-Ma°rifah al-Mudschmalah)
Jeder Mensch hat die natürliche Veranlagung (Fiṭra) rational die Existenz des Schöpfers (al-Khāliq) zu erkennen, der dieses Universum und dessen Gesetze lenkt (al-Mudabbir), wobei Zeichen innerhalb des Universums ('Āyāt al-Kauniyyah) einen Beweis für die Vollkommenheit der Namen und Eigenschaften Allāhs darstellen.
<[…] فِطۡرَتَ ٱللَّهِ ٱلَّتِى فَطَرَ ٱلنَّاسَ عَلَيۡہَاۚ […]>
Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
<(Dies enspricht) der natürlichen Veranlagung (Fiṭra), mit der Allāh die Menschen geschaffen hat.>
(Quelle: Der edle Qur'ān; Sūrah al-Rūm [30], Āyah 30)
<وَإِذۡ أَخَذَ رَبُّكَ مِنۢ بَنِىٓ ءَادَمَ مِن ظُهُورِهِمۡ ذُرِّيَّتَہُمۡ وَأَشۡہَدَهُمۡ عَلَىٰٓ أَنفُسِہِمۡ أَلَسۡتُ بِرَبِّكُمۡۖ قَالُواْ بَلَىٰۛ شَهِدۡنَآۛ أَن تَقُولُواْ يَوۡمَ ٱلۡقِيَـٰمَةِ إِنَّا ڪُنَّا عَنۡ هَـٰذَا غَـٰفِلِينَ>
Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
<Und als dein Herr aus den Kindern Ādams - aus ihren Lenden - ihre Nachkommenschaft hervorbrachte und sie zu Zeugen gegen sich selbst machte (,indem Er sprach): „Bin Ich nicht euer Herr?", sagten sie: „Doch, wir bezeugen es.“ (Dies ist so,) damit ihr nicht am Tage der Auferstehung sprecht: „Siehe, wir wussten nichts davon.“>
(Quelle: Der edle Qur'ān; Sūrah al-A°rāf [7], Āyah 172)
Dieser Schöpfer ist der einzige Ilāh, der es verdient, angebetet zu werden und daher angebetet werden muss. Wenn der Mensch jedoch in einer falschen Umgebung aufwächst, dann kann diese natürliche Veranlagung (Fiṭrah) mit der Zeit verdorben werden.
02. Die detaillierte Erkenntnis (al-Ma°rifah al-Mufassalah / al-Tafsiliyyah)
Die Erkenntnis über die Namen und Eigenschaften Allāhs, wurden uns durch den edlen Qur'ān und die Aḥadīth (Überlieferungen) mitgeteilt. Die °Aqīdah (Glaubensgrundlage) darf sich jedoch nur auf absolut stichhaltigen Beweisen ('Adillah qaṭ°īyyah) aufbauen. Die Stichhaltigkeit hierbei teilt sich wiederum in zwei Bereiche:
- Absolut stichhaltig in Bezug auf die Quelle (qaṭ°ī al-Thubūt)
- Absolut stichhaltig oder eindeutig in Bezug auf die Bedeutung (qaṭ°ī al-Dalālah)
Damit man also Beweise verwenden darf, auf denen man die °Aqīdah (Glaubensgrundlage) aufbaut, um Allāhs Namen und Eigenschaften zu kennen und richtig zu verstehen, müssen diese Beweise absolut stichhaltig bzw. eindeutig in Bezug auf die Quelle und Bedeutung sein. Der edle Qur'ān wurde von Allāh (جل جلاله) herabgesandt und wird von Ihm geschützt und ist daher grundsätzlich absolut stichhaltig in Bezug auf die Quelle (qaṭ°ī al-Thubūt).
<إِنَّا نَحۡنُ نَزَّلۡنَا ٱلذِّكۡرَ وَإِنَّا لَهُ ۥ لَحَـٰفِظُونَ>
Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
<Wahrlich, Wir Selbst haben diese Ermahnung herabgesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter sein.>
(Quelle: Der edle Qur'ān; Sūrah al-Ḥidschr [15], 'Āyah 9)
Aḥadīth (Überlieferungen), die man zu den Lebzeiten des Gesandten Allāhs (ﷺ) direkt von ihm gehört hat, nehmen dieselbe Stufe wie der edle Qur'ān ein und sind somit ebenfalls absolut stichhaltig in Bezug auf die Quelle und Bedeutung und werden daher ebenfalls als Beweis für die °Aqīdah (Glaubensgrundlage) herangezogen. Dasselbe gilt für eine Person, die der Gesandte Allāhs (ﷺ) als vertrauenswürdig bezeichnet hat, wie beispielsweise Imam °Alī (عليه السلام).
إن عليا مع الحق، والحق معه
Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
Es wurde von °Abd Allāh ibn °Abbās überliefert, dass der Gesandte Allāhs (صلى الله عليه وآله وسلم) sagte: „[…] °Alī ist mit der Wahrheit und die Wahrheit ist mit ihm [...].“
(Quelle: Al-Amālī von Shaykh Muḥammad b. °Alī al-Ṣaduq)
أنا مدينة العلم وعلي بابها، وهل تدخل المدينة إلا من بابها
Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
Es wurde von Aṣbağ ibn Nubātah al-Mudschāschi°ī al-Tamīmī al-Ḥanẓalī überliefert, dass der Gesandte Allāhs (صلى الله عليه وآله وسلم) sagte: „[…] Ich bin die Stadt des Wissens und °Alī ist ihr Tor. [...]“
(Quelle: Al-Amālī von Shaykh Muḥammad b. °Alī al-Ṣaduq)
Heutzutage sind alle Aḥadīth (Überlieferungen) grundsätzlich zweifelhaft in Bezug auf die Quelle (ẓannī al-Thubūt), da sie mittels von Menschen überliefert wurden, die Fehler begehen können. Grundsätzlich darf man also nicht Allāh Namen und Eigenschaften zusprechen, die nicht aus dem edlen Qur'ān oder der gereinigten Sunnah stammen.
Und Allāh weiß es besser und ist weiser.