al-Dīn al-Aṣīl.com

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Im Namen Allāhs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

Al-Nawāfil (die empfohlenen Gebete)

Alles Lob und Preis gebührt Allāh, dem Herrn der Welten und Sein Segen und Heil seien auf dem geehrtesten der Propheten und Gesandten, Muḥammad, dem Sohne °Abd Allāhs, und auf seiner gereinigten Familie, seinen gesegneten Gefährten und auf all jenen, die ihnen im Guten bis zum Jüngsten Tag folgen.

Grundsätzlich wird eine Nāfilah (freiwilliges, empfohlenes Gebet) in zwei Rak°āt (Gebetseinheiten) verrichtet. Dies bedeutet, dass man zwei Rak°āt betet, dann ganz normal den Taschahhud vornimmt und das Gebet mit dem Taslīm beendet. Es ist mustaḥabb (empfohlen), die Nawāfil regelmäßig und vermehrt zu verrichten. Das bedeutet, dass es mustaḥabb (empfohlen) ist, wenn man dazu in der Lage ist, möglichst viele Nawāfil tagtäglich zu verrichten, selbst wenn dies bedeuten würde, dass der Betende täglich tausend Rak°āt verrichten würde. Dies ist mubāḥ (erlaubt), solange man seine Farā'iḍ (Pflichten) dadurch nicht vernachlässigt. Es ist mustaḥabb (empfohlen), die Nawāfil im Haus und nicht in der Moschee zu verrichten und ebenfalls ist es mustaḥabb (empfohlen), sich zu Hause eine Räumlichkeit als Masdschid zu nehmen, in der man die Nawāfil des Tages und der Nacht verrichtet, den Qur’ān rezitiert und Allāh (سبحانه و تعالى) gedenkt. Es ist mustaḥabb (empfohlen), die Rezitationen der Nawāfil möglichst lang zu halten. Es ist makrūḥ (verpönt), die Nawāfil zu unterlassen, jedoch nicht ḥarām (verboten). Auch bei den Nawāfil sollte man mit Khuschū° (Demut) erfüllt zu sein, sich also mit dem ganzen Herzen auf das Gebet konzentrieren und sich nicht mit dem Nachsinnen über andere Dinge ablenken lassen.

Die Nawāfil können in drei Varianten verrichtet werden und zwar mit 27, 29 oder 34 zusätzlichen Rak°āt zu den 17 verpflichtenden Rak°āt:

Die täglichen Nawāfil mit empfohlenen 34 Rak°āt:

  1. 2 Rak°āt vor Ṣalāh al-Fadschr (Morgengebet), wobei man in der ersten Rak°ah die Sūrah al-Kāfirūn [109] und in der zweiten die Sūrah al-Ikhlāṣ [112] rezitiert.
  2. 8 Rak°āt (2 + 2 + 2 + 2) als Ṣalāh al-Zawāl (Zenitgebet), die im Niedergang der Sonne vor Ṣalāh al-Ẓuhr (Mittagsgebet) verrichtet werden.
  3. 6 Rak°āt (2 + 2 + 2) nach Ṣalāh al-Ẓuhr (Mittagsgebet)
  4. 2 Rak°āt vor Ṣalāh al-°Aṣr (Nachmittagsgebet)
  5. 4 Rak°āt (2 + 2) nach Ṣalāh al-Mağrib (Abendgebet)
  6. 2 Rak°āt nach Ṣalāh al-°Ischā (Nachtgebet) als Ṣalāh al-Watīrah bzw. Ṣalāh al-Schākirīn, die als eine Rak°ah gezählt werden. In diesen beiden Rak°āt rezitiert man 100 Āyāt, im Stehen oder im Sitzen, wobei das Stehen besser ist.
  7. 8 Rak°āt (2 + 2 + 2+ 2) als Ṣalāh al-Layl (Mitternachtsgebet), wobei man in den ersten beiden Rak°āt die Sūrah al-Ikhlāṣ [112] und Sūrah al-Kāfirūn [109] und in den restlichen Rak°āt Sūren, die einem belieben, rezitiert.
  8. 3 Rak°āt (2 + 1) als Ṣalāh al-Witr (Witr-Gebet). Man rezitiert in jeder Rak°ah die Sūrah al-Ikhlāṣ [112] und die Rak°āt durch den Taslīm.

Die täglichen Nawāfil mit empfohlenen 29 Rak°āt:

  1. 2 Rak°āt vor Ṣalāh al-Fadschr, wobei man in der ersten Rak°ah die Sūrah al-Kāfirūn [109] und in der zweiten die Sūrah al-Ikhlāṣ [112] rezitiert.
  2. 8 Rak°āt (2 + 2 + 2 + 2) als Ṣalāh al-Zawāl, die im Niedergang der Sonne vor Ṣalāh al-Ẓuhr (Mittagsgebet) verrichtet werden.
  3. 2 Rak°āt nach Ṣalāh al-Ẓuhr
  4. 2 Rak°āt vor Ṣalāh al-°Aṣr
  5. 2 Rak°āt nach Ṣalāh al-Mağrib
  6. 2 Rak°āt nach Ṣalāh al-°Ischā als Ṣalāh al-Watīrah bzw. Ṣalāh al-Schākirīn. In diesen beiden Rak°āt rezitiert man 100 Āyāt, im Stehen oder im Sitzen, wobei das Stehen besser ist.
  7. 8 Rak°āt (2 + 2 + 2+ 2) als Ṣalāh al-Layl, wobei man in den ersten beiden Rak°āt die Sūrah al-Ikhlāṣ [112] und Sūrah al-Kāfirūn [109] und in den restlichen Rak°āt Sūren, die einem belieben, rezitiert.
  8. 3 Rak°āt (2 + 1) als Ṣalāh al-Witr. Man rezitiert in jeder Rak°ah die Sūrah al-Ikhlāṣ [112] und die Rak°āt durch den Taslīm.

Die täglichen Nawāfil mit empfohlenen 27 Rak°āt

  1. 2 Rak°āt vor Ṣalāh al-Fadschr, wobei man in der ersten Rak°ah die Sūrah al-Kāfirūn [109] und in der zweiten die Sūrah al-Ikhlāṣ [112] rezitiert.
  2. 8 Rak°āt (2 + 2 + 2 + 2) als Ṣalāh al-Zawāl, die im Niedergang der Sonne vor Ṣalāh al-Ẓuhr (Mittagsgebet) verrichtet werden,
  3. 2 Rak°āt nach Ṣalāh al-Ẓuhr
  4. 2 Rak°āt vor Ṣalāh al-°Aṣr
  5. 2 Rak°āt nach Ṣalāh al-Mağrib
  6. 8 Rak°āt (2 + 2 + 2+ 2) als Ṣalāh al-Layl, wobei man in den ersten beiden Rak°āt die Sūrah al-Ikhlāṣ [112] und Sūrah al-Kāfirūn [109] und in den restlichen Rak°āt Sūren, die einem belieben, rezitiert.
  7. 3 Rak°āt (2 + 1) als Ṣalāh al-Witr. Man rezitiert in jeder Rak°ah die Sūrah al-Ikhlāṣ [112].

Die Nāfilah des Ṣalāh al-Fadschr (Morgengebet)

Es ist besonders mustaḥabb (empfohlen), auf die beiden Rak°āt des Ṣalāh al-Fadschr (Morgengebet) achtzugeben und sie fortwährend zu verrichten, egal ob man sich auf Reise befindet oder nicht.

Die Nāfilah namens Ṣalāh al-Ḍuḥā (Vormittagsgebets)

Es existiert in der gereinigten Sunnah, die uns von den Imāmen der Ahl al-Bayt (عليهم السلام) übermittelt wurde, kein empfohlenes Gebet namens Ṣalāh al-Ḍuḥā (Vormittagsgebet). 

Die Nawāfil des Ṣalāh al-Ẓuhr (Mittagsgebet) und Ṣalāh al-°Aṣr (Nachmittagsgebet)

Es ist besonders mustaḥabb (empfohlen), die jeweilige Nāfilah des Ṣalāh al-Ẓuhr (Mittagsgebet) und Ṣalāh al-°Aṣr (Nachmittagsgebet) fortdauernd zu verrichten, solange man sich nicht auf Reise befindet. Die Zeit der Nāfilah (Ṣalāh al-Zawāl) vor Ṣalāh al-Ẓuhr beginnt mit dem Niedergang der Sonne und endet, wenn die Länge des Schattens des Menschen eine Elle erreicht. Nach der Verrichtung der Nawāfil beginnt die Zeit des Pflichtgebets des Ṣalāh al-Ẓuhr. Die Zeit für die Nāfilah vor dem Ṣalāh al-°Aṣr beginnt, bevor der Schatten des Menschen zwei Ellen beträgt. Wenn der Schatten die Länge von zwei Ellen erreicht hat, tritt die Zeit für das Pflichtgebet des Ṣalāh al-°Aṣr ein. Wenn die Zeit des Pflichtgebets eintritt, betet man dieses und verrichtet keine Nawāfil bis man es beendet hat. Wenn die Gebetszeit des Pflichtgebets des Ṣalāh al-Ẓuhr oder Ṣalāh al-°Aṣr eintrifft, während man die Nawāfil verrichtet, dann ist es mustaḥabb (empfohlen), sie zu vervollständigen, bevor man mit dem Pflichtgebet beginnt. Die Vollendung einer Nāfilah macht das Pflichtgebet weder bāṭil (ungültig), noch wird es dadurch beeinträchtigt.

Die Nawāfil zwischen den zusammengezogenen Pflichtgebeten

Die Nawāfil, die vor dem ersten Pflichtgebet (z.B. Mittagsgebet / Abendgebet) und nach dem zweiten Pflichtgebet (z.B. Nachmittagsgebet / Nachtgebet) bestehen, werden durch die Zusammenlegung der Gebete nicht beeinflusst. Es ist mustaḥabb (empfohlen), die Nawāfil, die normalerweise zwischen den Pflichtgebeten verrichtet werden, auf einen späteren Zeitpunkt aufzuschieben. Es ist mubāḥ (erlaubt), die Nawāfil zwischen den beiden zusammengelegten Gebeten zu verrichten, was weder der Zusammenlegung der Pflichtgebete schadet, noch sie bāṭil (ungültig) macht.

Die Nawāfil im Monat Ramaḍān

Die Nawāfil im Monat Ramaḍān sind die gleichen wie in den übrigen Monaten. Diesen Gebeten zusätzliche hinzuzufügen stellt eine Bid°ah (Erneuerung) dar. Eine Bid°ah zu begehen ist ḥarām (verboten), genauso ist es ḥarām (verboten), die Nawāfil im Monat Ramaḍān in der Gemeinschaft zu verrichten.

Die Nawāfil im Monat Scha°bān

Es ist mustaḥabb (empfohlen), in der Nacht zur Hälfte des Monats Scha°bān möglichst viele Nawāfil zu verrichten.

Die Verrichtung der Nawāfil im Sitzen

Grundsätzlich ist es mubāḥ (erlaubt), die Nawāfil im Sitzen zu verrichten. Es ist für denjenigen, der sie im Sitzen verrichtet, aber grundsätzlich dazu in der Lage ist zu stehen, mustaḥabb (empfohlen), dass er den letzten Teil der Sūrah, die er gerade rezitiert, im Qiyām (Gebetsstehen) fortsetzt, wenn von der Sūrah, die er rezitiert, noch ein Teil übrig geblieben ist. Dies gilt für jede Rak°ah. Wenn er dies tut, dann erhält er denselben Lohn, als ob er das Gebet im Qiyām durchgeführt hätte. Wenn man in der Lage war zu stehen und das Gebet dennoch im Sitzen verrichtete, dann ist das Gebet zwar ṣaḥīḥ (gültig), aber man erhält nur die Hälfte der Belohnung.

Die Verrichtung einer Nāfilah in der Zeit eines Pflichtgebets

Es ist mubāḥ (erlaubt), eine Nāfilah zu verrichten, auch wenn man zur Verrichtung eines Pflichtgebets verpflichtet ist, es sei denn, man muss ein Pflichtgebet nachholen. Solange also die Zeit ausreicht und die Verrichtung der Nāfilah nicht die Ausführung des Pflichtgebets beeinträchtigt, darf man es verrichten. Es ist jedoch mustaḥabb (empfohlen), zuerst mit dem Pflichtgebet zu beginnen und dann erst die Nāfilah zu verrichten.

Eine Nāfilah verrichten, wenn die 'Iqāmah für ein Pflichtgebet ausgerufen wird

Es ist ḥarām (verboten), Nawāfil zu verrichten, wenn bereits die 'Iqāmah für das Pflichtgebet ausgerufen wird und man das Gebet mitbeten muss.

Ṣalāh al-Watīrah bzw. Ṣalāh al-Schākirīn

Die zwei Rak°āt, welche nach dem verpflichtenden Ṣalāh al-°Ischā (Nachtgebet) verrichtet werden, sind mustaḥabb (empfohlen).  Wenn man sich dazu entschließt, an einem Tag insgesamt 34 Rak°āt an Nawāfil zu verrichten, dann sollte man die beiden Rak°āt des Ṣalāh al-Watīrah bzw. Ṣalāh al-Schākirīn im Sitzen verrichten, damit sie als eine Rak°ah belohnt werden und gemeinsam mit den Pflichtgebeten insgesamt 51 Rak°āt ergeben. Sollte man die Variante mit 27 Rak°āt an Nawāfil verrichten, dann betet man die beiden Rak°āt im Stehen, damit man gemeinsam mit den Pflichtgebeten insgesamt 44 Rak°āt erreicht. Während der Qirā'ah (Rezitation) kann man je nach Fähigkeit einhundert Āyāt einer bestimmten Sūrah oder auch verschiedener Sūren rezitieren oder direkt einhundert Āyāt aus dem Muṣḥaf (Seiten des Buches) - also aus dem edlen Qur'ān - rezitieren.

Ṣalāh al-Witr (Das Witr-Gebet)

Es ist besonders mustaḥabb (empfohlen), Ṣalāh al-Witr regelmäßig zu verrichten, unabhängig davon, ob man sich auf einer Reise oder im Heimatort befindet. Es ist mustaḥabb (empfohlen), es direkt vor den morgendlichen, empfohlenen Rak°āt (Gebetseinheiten) zu verrichten, welche zwischen dem Aufgang des ersten und zweiten Fadschr (Frühlicht) verrichtet werden. Das Witr-Gebet wird in insgesamt drei (2 + 1) Rak°āt verrichtet. Man betet als erstes zwei Rak°āt und beendet nach dem Taschahhud durch den Taslīm das Gebet. Dann verrichtet man eine weitere Rak°ah, spricht den Taschahhud und beendet das Gebet durch den Taslīm. Es ist mubāḥ (erlaubt), dass man nach dem Ende der ersten beiden Rak°āt von der dritten Rak°ah durch eine erlaubte Handlung trennt. Es ist mustaḥabb (empfohlen), in jeder Rak°ah nach der Rezitation der Sūrah al-Fātiḥah [1] die Sūrah al-Ikhlāṣ [112] zu rezitieren und nach Beendigung der Rezitation folgendes zu sprechen:

 كذلك الله ربي  oder كذاك الله ربي
Kadhālika Allāhu Rabbī oder Kadhāka Allāhu Rabbī
So ist Allāh, mein Herr

Alternativ dazu, kann man in den ersten beiden Rak°āt die Schutzsūren (Sūrah al-Falaq [113] und die Sūrah al-Nās [114]) und in der dritten Rak°ah die Sūrah al-Ikhlāṣ [112] rezitieren.

Es ist mustaḥabb (empfohlen), eine Rak°ah an Ṣalāh al-Witr anzuhängen, wenn man es erst nach Ṣalāh al-Ẓuhr verrichtet. Das heißt, dass das man in diesem Fall das Ṣalāh al-Witr mit 4 Rak°āt verrichtet. Hierbei ist zu beachten, dass der Betende Ṣalāh al-Witr in jeweils zwei Rak°āt verrichtet, die durch den Taslīm voneinander getrennt werden, da die Nawāfil stets in zwei Rak°āt verrichtet werden. In diesem Fall kann man in jeder Rak°ah die Sūrah al-Ikhlās [112] rezitieren. Der Qunūt wird in jeder zweiten Rak°ah vorgenommen.

Wenn man Ṣalāh al-Witr und die beiden empfohlenen Rak°āt des Ṣalāh al-Fadschr (Morgengebet) verschlafen oder aus einem anderen Grund versäumt hat, so ist es bei ausreichender Zeit mustaḥabb (empfohlen), diese beiden Gebete direkt vor der Nāfilah des nächsten Ṣalāh al-Fadschr - während des ersten Fadschr (Frühlicht) - nachzuholen. Es ist aber makrūḥ (verpönt), sich dies zur Gewohnheit zu machen. Es ist ḥarām (verboten), in einer Nacht, nachdem die zweite Hälfte der Nacht angebrochen ist, bis zum Fadschr (Frühlicht) zwei oder mehr Witr-Gebete zu verrichten

Ṣalāh al-Layl (Mitternachtsgebet)

Es ist mustaḥabb (empfohlen), Ṣalāh al-Layl (Mitternachtsgebet) - wenn man sich nicht auf Reisen befindet - nach Eintreten der Mitte der Nacht zu verrichten, wobei die Verrichtungszeit bis zum Fadschr (Frühlicht) reicht. Auf Reisen befindet sich die empfohlene Verrichtungszeit zwischen Ṣalāh al-°Ischā (Nachtgebet) und dem Morgengrauen. Es ist mustaḥabb (empfohlen), die Rezitation laut vorzunehmen. Es ist mustaḥabb (empfohlen), es fortwährend zu verrichten und makrūḥ (verpönt), es ohne besonderen Grund zu unterlassen. Es ist mustaḥabb (empfohlen), nach Erreichen der Mitte des Ṣalāh al-Layl - also nach vier Rak°āt - eine Ruhepause einzulegen oder zu schlafen, und danach erst die vier restlichen Rak°āt zu verrichten. Es ist für den Betenden mustaḥabb (empfohlen), in der achten Rak°ah die Sūrah al-Insān [76] zu rezitieren. 

Es ist mustaḥabb (empfohlen), den im folgenden Ḥadīth (Überlieferung) erwähnten Du°ā' (Bittgebet) zu sprechen, wenn man sich zum Ṣalāh al-Layl  aufstellt:

محمّد بن يعقوب عن عَلِيِّ بْنِ إِبْرَاهِيمَ عَنْ أَبِيهِ عَنْ حَمَّادٍ عَنْ حَرِيزٍ عَنْ زُرَارَةَ عَنْ أَبِي جَعْفَرٍ ( عليه السلام ) قَالَ إِذَا قُمْتَ بِاللَّيْلِ مِنْ مَنَامِكَ فَقُلِ الْحَمْدُ لِلَّهِ الَّذِي رَدَّ عَلَيَّ رُوحِي لِأَحْمَدَهُ وَ أَعْبُدَهُ فَإِذَا سَمِعْتَ صَوْتَ الدُّيُوكِ فَقُلْ سُبُّوحٌ قُدُّوسٌ رَبُّ الْمَلَائِكَةِ وَ الرُّوحِ سَبَقَتْ رَحْمَتُكَ غَضَبَكَ لَا إِلَهَ إِلَّا أَنْتَ وَحْدَكَ لَا شَرِيكَ لَكَ عَمِلْتُ سُوءاً وَ ظَلَمْتُ نَفْسِي فَاغْفِرْ لِي وَ ارْحَمْنِي إِنَّهُ لَا يَغْفِرُ الذُّنُوبَ إِلَّا أَنْتَ فَإِذَا قُمْتَ فَانْظُرْ فِي آفَاقِ السَّمَاءِ وَ قُلِ اللَّهُمَّ إِنَّهُ لَا يُوَارِي عَنْكَ لَيْلٌ سَاجٍ وَ لَا سَمَاءٌ ذَاتُ أَبْرَاجٍ وَ لَا أَرْضٌ ذَاتُ مِهَادٍ وَ لَا ظُلُمَاتٌ بَعْضُهَا فَوْقَ بَعْضٍ وَ لَا بَحْرٌ لُجِّيٌّ تُدْلِجُ بَيْنَ يَدَيِ الْمُدْلِجِ مِنْ خَلْقِكَ تَعْلَمُ خَائِنَةَ الْأَعْيُنِ وَ مَا تُخْفِي الصُّدُورُ غَارَتِ النُّجُومُ وَ نَامَتِ الْعُيُونُ وَ أَنْتَ الْحَيُّ الْقَيُّومُ لَا تَأْخُذُكَ سِنَةٌ وَ لَا نَوْمٌ سُبْحَانَ رَبِّ الْعَالَمِينَ وَ إِلَهِ الْمُرْسَلِينَ وَ الْحَمْدُ لِلَّهِ رَبِّ الْعَالَمِينَ ثُمَّ اقْرَأِ الْخَمْسَ الْآيَاتِ مِنْ آخِرِ آلِ عِمْرَانَ إِنَّ فِي خَلْقِ السَّماواتِ وَ الْأَرْضِ إِلَى قَوْلِهِ إِنَّكَ لا تُخْلِفُ الْمِيعادَ ثُمَّ اسْتَكْ وَ تَوَضَّأْ فَإِذَا وَضَعْتَ يَدَكَ فِي الْمَاءِ فَقُلْ بِسْمِ اللَّهِ وَ بِاللَّهِ اللَّهُمَّ اجْعَلْنِي مِنَ التَّوَّابِينَ وَ اجْعَلْنِي مِنَ الْمُتَطَهِّرِينَ فَإِذَا فَرَغْتَ فَقُلِ الْحَمْدُ لِلَّهِ رَبِّ الْعَالَمِينَ فَإِذَا قُمْتَ إِلَى صَلَاتِكَ فَقُلْ بِسْمِ اللَّهِ وَ بِاللَّهِ وَ إِلَى اللَّهِ وَ مِنَ اللَّهِ وَ مَا شَاءَ اللَّهُ وَ لَا حَوْلَ وَ لَا قُوَّةَ إِلَّا بِاللَّهِ اللَّهُمَّ اجْعَلْنِي مِنْ زُوَّارِ بَيْتِكَ وَ عُمَّارِ مَسَاجِدِكَ وَ افْتَحْ لِي بَابَ تَوْبَتِكَ وَ أَغْلِقْ عَنِّي بَابَ مَعْصِيَتِكَ وَ كُلِّ مَعْصِيَةٍ الْحَمْدُ لِلَّهِ الَّذِي جَعَلَنِي مِمَّنْ يُنَاجِيهِ اللَّهُمَّ أَقْبِلْ عَلَيَّ بِوَجْهِكَ جَلَّ ثَنَاؤُكَ ثُمَّ افْتَتِحِ الصَّلَاةَ بِالتَّكْبِيرِ

Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:  
Es wurde von Muḥammad ibn Ya°qūb überliefert, der von °Alī ibn 'Ibrāhīm al-Qummī überliefert, der von seinem Vater überliefert, der von Ḥammād überliefert, der von Ḥarīz ibn °Abd Allāh al-Sidschistānī überliefert, der von Zurārah ibn A°yan ibn Sunsun al-Schaybānī al-Kūfī überliefert, dass 'Abū Dscha°far Muḥammad ibn °Alī al-Bāqir (عليه السلام) sagte:

„Wenn du in der Nacht aus dem Schlaf aufstehst, dann sprich: 

الحمد لله الذي رد على روحي لأحمده وأعبده 
al-Ḥamdu Lillāhi al-Ladhī Radda °alayya Rūḥī li Aḥmadahu wa 'A°budahu.
Alles Lob und Preis gebührt Allāh, der mir meine Seele zurückgegeben hat, auf dass ich Ihn lobpreise und Ihm diene.

Wenn du dann die Stimme der Hähne hörst, sprich:

سبوح قدوس رب الملائكة والروح، سبقت رحمتك غضبك، لا إله إلا أنت وحْدَكَ لَا شَرِيكَ لَكَ، عَمِلْتُ سُوءًا وظَلَمْتُ نَفْسِي فاغفر لي وارحمني، إنه لا يغفر الذنوب إلا أنت
Subbūḥun Quddūsun, Rabbu al-Malā’ikati wa al-Rūḥ. Sabaqat Raḥmatuka Ğaḍabak, Lā 'ilāha 'illā 'Anta Waḥdaka Lā Scharīka Laka. °Amiltu Sū’an wa Ẓalamtu Nafsī fāğfir lī wa Arḥamnī, 'innahu lā Yağfiru al-Dhunūba 'illā 'Ant.
Der Besitzer der absoluten Vollkommenheiten, der Geheiligte, Der absolut Rein ist, der Herr der Engel und des Geistes. Deine Barmherzigkeit ist Deinem Zorn vorausgeeilt. Es gibt keinen (wahren) Ilāh außer Dir, Du bist alleine, Du hast keinen Teilhaber. Ich habe böses getan und mir selbst Unrecht zugefügt, so vergib mir und erbarme Dich meiner, wahrlich, niemand vergibt die Sünden außer Dir.

Wenn du dann aufstehst, schau in die Horizonte des Himmels und sprich:

 اللَّهُمَّ إِنَّهُ لَا يُوَارِي عنك لَيْلٌ سَاجٍ وَ لَا سَمَاءٌ ذَاتُ أَبْرَاجٍ وَ لَا أَرْضٌ ذَاتُ مِهَادٍ وَ لَا ظُلُمٰاتٌ بَعْضُهٰا فَوْقَ بَعْضٍ وَ لَا بَحْرٌ لُجِّيٌّ يُدْلِجُ بَيْنَ يَدَيِ الْمُدْلِجِ مِنْ خَلْقِكَ تَعْلَمُ خٰائِنَةَ الْأَعْيُنِ وَ مٰا تُخْفِي الصُّدُورُ غَارَتِ النُّجُومُ وَ نَامَتِ الْعُيُونُ وَ أَنْتَ الْحَيُّ الْقَيُّومُ لَا تَأْخُذُكَ سِنَةٌ وَ لَا نَوْمٌ سُبْحَانَ رَبِّ الْعَالَمِينَ وَ إِلَهِ الْمُرْسَلِينَ وَ الْحَمْدُ لِلّٰهِ رَبِّ الْعٰالَمِينَ

Allāhumma 'innahu Lā Yuwārī °Anka Laylun Sādschin wa Lā Samā’un Dhātu 'Abrādschin wa Lā 'Arḍun Dhātu Mihādin wa Lā Ẓulumātun Ba°ḍuhā Fauqa Ba°d, wa Lā Baḥrun Ludschiyyun Tudlidschu bayna Yadayi al-Mudlidschi min Khalqika Ta°lamu Khā’inata al-'A°yuni wa mā Tukhfī al-Ṣudūr Ğārati al-Nudschūmu wa Nāmat al-°Uyūnu wa 'Anta al-Ḥayyu al-Qayyūm lā Ta’khudhuka Sinatun wa Lā Nawm Subḥāna Rabbi al-°Ālamīna wa 'ilāhi al- Mursalīna wa al-Ḥamdu Lillāhi Rabbi al-°Ālamīn.
O Allāh, wahrlich vor Dir verborgen ist keine dunkle Nacht, kein Himmel voll von Sternenbildern, keine Erde als Lagerstätte, keine Finsternisse, die eine über der anderen, und kein gewaltig tiefes Meer. Du gehst jedem schützend vorraus, der des Nachts reist. Du kennst die verräterischen Augen und was die Brüste verbergen. Die Sterne vergehen und die Augen schlafen und Du bist der Lebendige, der Beständige, weder Schlummer überkommt Dich noch Schlaf. Gepriesen sei der Herr der Welten und Ilāh der Gesandten und alles Lob gebührt Allāh, dem Herrn der Welten.

Daraufhin verlies die Āyāt am Ende der Sūraht Āli °Imrān von „'Inna fī Khalqi al-Samāwāti wa al-'Arḍ“ bis „'Innaka Lā Tukhlifu al-Mī°ād“

Es handelt sich hierbei um die folgenden Āyāt, die in diesem Ḥadīth (Überlieferung) nicht zur Gänze genannten wurden:

<إِنَّ فِى خَلۡقِ ٱلسَّمَـٰوَٲتِ وَٱلۡأَرۡضِ وَٱخۡتِلَـٰفِ ٱلَّيۡلِ وَٱلنَّہَارِ لَأَيَـٰتٍ۬ لِّأُوْلِى ٱلۡأَلۡبَـٰبِ ٱلَّذِينَ يَذۡكُرُونَ ٱللَّهَ قِيَـٰمً۬ا وَقُعُودً۬ا وَعَلَىٰ جُنُوبِهِمۡ وَيَتَفَڪَّرُونَ فِى خَلۡقِ ٱلسَّمَـٰوَٲتِ وَٱلۡأَرۡضِ رَبَّنَا مَا خَلَقۡتَ هَـٰذَا بَـٰطِلاً۬ سُبۡحَـٰنَكَ فَقِنَا عَذَابَ ٱلنَّارِ رَبَّنَآ إِنَّكَ مَن تُدۡخِلِ ٱلنَّارَ فَقَدۡ أَخۡزَيۡتَهُ ۥ‌ۖ وَمَا لِلظَّـٰلِمِينَ مِنۡ أَنصَارٍ۬ رَّبَّنَآ إِنَّنَا سَمِعۡنَا مُنَادِيً۬ا يُنَادِى لِلۡإِيمَـٰنِ أَنۡ ءَامِنُواْ بِرَبِّكُمۡ فَـَٔامَنَّا‌ۚ رَبَّنَا فَٱغۡفِرۡ لَنَا ذُنُوبَنَا وَڪَفِّرۡ عَنَّا سَيِّـَٔاتِنَا وَتَوَفَّنَا مَعَ ٱلۡأَبۡرَارِ رَبَّنَا وَءَاتِنَا مَا وَعَدتَّنَا عَلَىٰ رُسُلِكَ وَلَا تُخۡزِنَا يَوۡمَ ٱلۡقِيَـٰمَةِ‌ۗ إِنَّكَ لَا تُخۡلِفُ ٱلۡمِيعَادَ>

Transliteration:
<'Inna fī Khalqi al-Samāwāti wa al-'Arḍ wa Akhtilāfi al-Layli wa al-Nahāri lā 'Āyātin liʾŪlī al-'Albābi al-Ladhīna yadhkurūna ilāha qiyāman wa-qu°ūdan wa °alā dschunūbihim wa yatafakkarūna fī khalqi al-Samāwāti wa al-'Arḍi rabbanā mā khalaqta hādhā bāṭilan subḥānaka faqinā °adhāba al-Nār. Rabbanā ʾinnaka man tudschili al-Nār faqad 'akhzaytahū wa mā al-Ẓālimīna min 'Anṣār. Rabbanā 'innanā sami°nā munādiyan yunādī li al-Īmāni 'an 'āminū bi Rabbikum fa 'āmannā Rabbanā fağfir lanā dhunūbanā wa kaffir °annā sayyi'ātinā wa tawaffanā ma°a al-'Abrār. Rabbanā wa 'ātinā mā wa °adtanā °alā rusulika wa lā tuḥzinā yawma al-Qiyāmati 'innaka Lā Tukhlifu al-Mī°ād.>
Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers: 
<Wahrlich, in der Schöpfung der Himmel und der Erde und in dem Wechsel der Nacht und des Tages, liegen wahre Zeichen für die Verständigen, "die Allahs gedenken im Stehen und im Sitzen und (Liegen) auf ihren Seiten und über die Schöpfung der Himmel und der Erde nachdenken (und sagen): "Unser Herr, Du hast dieses nicht umsonst erschaffen. Gepriesen seist Du, darum behüte uns vor der Strafe des Feuers. "Unser Herr, wahrlich, wen Du ins Feuer führst, den führst Du in Schande, und die Ungerechten haben keine Helfer. Unser Herr, wahrlich, wir hörten einen Rufer, der zum Glauben aufrief (und sprach:) »Glaubt an euren Herrn!« und so glauben wir. Unser Herr, und vergib uns darum unsere Sünden und tilge unsere Missetaten und laß uns mit den Frommen verscheiden.  "Unser Herr, und gib uns, was Du uns durch Deine Gesandten versprochen hast, und führe uns nicht in Schande am Tage der Auferstehung. Wahrlich, Du brichst nicht (Dein) Versprechen.> 
(Quelle: Der edle Qur'ān; Sūrah Āli °Imrān [3], Āyāt 190,194)

 

Sodann benutze den Siwāk und nimm den Wudū‘ vor. Wenn du dann mit deiner Hand ins Wasser fährst, sprich:

اللّهُـمَّ اجْعَلنـي مِنَ التَّـوّابينَ وَاجْعَـلْني مِنَ المتَطَهّـرين
Allāhumma adsch°alnī min al-Tawwābīn wa adsch°alnī min al-Mutaṭahhirīn.
O Allāh, lass mich von den Reumütigen und von den sich immer wieder Reinigenden sein.

Wenn du zum Gebet aufstehst, sag:

بِسْمِ اَللَّهِ وَ بِاللَّهِ وَ إِلَى اَللَّهِ وَ مِنَ اَللَّهِ وَ مَا شَاءَ اَللَّهُ وَ لاَ حَوْلَ وَ لاَ قُوَّةَ إِلاَّ بِاللَّهِ. اَللَّهُمَّ اِجْعَلْنِي مِنْ زُوَّارِ بَيْتِكَ وَ عُمَّارِ مَسَاجِدِكَ وَ اِفْتَحْ لِي بَابَ تَوْبَتِكَ وَ أَغْلِقْ عَنِّي بَابَ مَعْصِيَتِكَ وَ كُلِّ مَعْصِيَةٍ اَلْحَمْدُ لِلَّهِ اَلَّذِي جَعَلَنِي مِمَّنْ يُنَاجِيهِ اَللَّهُمَّ أَقْبِلْ عَلَيَّ بِوَجْهِكَ جَلَّ ثَنَاؤُكَ 
Bismi Llāhi wa Billāhi wa 'ilā Allāhi wa min Allāhi wa mā schā’a Allāhu wa lā Ḥawla wa lā Quwwata illā Billāh. Allāhumma Adsch°alnī min Zuwwāri Baytika wa °Ummāri Masādschidika wa Aftaḥ lī Bāba Tawbatika wa Ağliq °annī Bāba Ma°ṣiyatika wa kulla Ma°ṣiyah. Al-Ḥamdu Līllāhi al-Ladhī Dscha°alanī mimman Yunādschīhi. Allāhumma 'Aqbil °alayya bi Wadschika Dschalla Thanā’uk.
Im Namen Allāhs und durch Allāh, zu Allāh und von Allāh, was Allāh will und keine Macht und keine Kraft außer durch Allāh. O Allāh, lass mich zu den Besuchern deines Hauses gehören, zu den Erhaltern deiner Masājid, und eröffne mir die Tür zur Reue Dir gegenüber, und verschließe mir die Tür zum Ungehorsam Dir gegenüber, und einer jeden Sünde. Alles Lob gebührt Allāh, der mich zu jenen hat gehören lassen, die Ihn inständig anrufen. O Allāh, wende Dich mir mit Deinem Angesicht zu, hoch erhaben ist Dein Lob.

Anschließend eröffne das Gebet und nimm den Takbīr vor.“
(Quelle: al-Dīn al-Aṣīl.com, Ḥadīth-Nr.-00178; al-Kāfī von Schaykh 'Abū Dscha°far Muḥammad ibn Ya°qūb ibn 'Isḥāq al-Kulaynī al-Rāzī; Tahdhīb al-Aḥkām fī Scharḥ al-Muqni°ah von Schaykh 'Abū °Abd Allāh Muḥammad ibn Muḥammad al-°Ukbarī al-Baghdādī al-Mufīd)

Im speziellen Fall oder auf Grund eines Bedürfnisses ist es mubāḥ (erlaubt), das Gebet nach Ṣalāh al-°Ischā, d.h. noch vor dem Eintreten der Mitternacht zu verrichten. Wenn aber kein Bedürfnis besteht, so ist es besser, die Verrichtung des Ṣalāh al-Layl nachzuholen, anstatt es vorzeitig in der ersten Hälfte der Nacht zu verrichten. Wenn man Nachts aufwacht und einem nicht genügend Zeit bleibt, um Ṣalāh al-Layl vollständig zu verrichten, so ist es mustaḥabb (empfohlen), Ṣalāh al-Witr und die beiden Rak°āt des Ṣalāh al-Fadschr zu verrichten und Ṣalāh al-Layl, was man versäumt hat, nach dem Ṣalāh al-Fadschr nachzuholen. Man kann aber auch das Gebet kurz halten, wenn man dadurch schafft, es vollständig zu verrichten. 

Ṣalātu Fāṭimah / Ṣalāh al-Awwabīn

Das Gebet von Fāṭimah al-Zahrā (عليها السلام) ist mustaḥabb (empfohlen) und wird auch als „Ṣalāh al-Awwabīn“ bezeichnet, was so viel bedeutet, wie „das Gebet derjenigen, die stets zu Allāh (سبحانه و تعالى) zurückkehren“. Das Gebet wird in Waqt al-Ğaflah (Zeit der Unachtsamkeit) verrichtet - das heißt, zwischen Ṣalāh al-Mağrib und Ṣalāh al-°Ischā. Das Gebet besteht aus insgesamt vier Rak°āt (2 + 2), die in jeweils zwei voneinander getrennten Rak°āt verrichtet werden. Es ist mustaḥabb (empfohlen), dass man in jeder Rak°ah nach der Rezitation der Sūrah al-Fātiḥah die Sūrah al-Ikhlāṣ fünfzig Mal rezitiert.

Es ist mustaḥabb (empfohlen), Ṣalāh al-Awwabīn in der Weise zu verrichten, wie es im folgenden Ḥadīth (Überlieferung) erläutert wird:

  محمد بن علي بن الحسين، عن أبيه، عن عبد الله بن جعفر الحميري عن أيوب بن نوح، عن محمد بن أبي عمير، عن عبد الله بن سنان، عَنْ أَبِي عَبْدِ اَللَّهِ عَلَيْهِ اَلسَّلاَمُ قَالَ: «مَنْ تَوَضَّأَ فَأَسْبَغَ اَلْوُضُوءَ وَ اِفْتَتَحَ اَلصَّلاَةَ فَصَلَّى أَرْبَعَ رَكَعَاتٍ يَفْصِلُ بَيْنَهُنَّ بِتَسْلِيمَةٍ يَقْرَأُ فِي كُلِّ رَكْعَةٍ فَاتِحَةَ اَلْكِتَابِ مَرَّةً وَ «قُلْ هُوَ اَللّٰهُ أَحَدٌ»  خَمْسِينَ مَرَّةً اِنْفَتَلَ حِينَ يَنْفَتِلُ وَ لَيْسَ بَيْنَهُ وَ بَيْنَ اَللَّهِ عَزَّ وَ جَلَّ ذَنْبٌ إِلاَّ غَفَرَ لَهُ

Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:  
Es wurde von Muḥammad ibn °Alī al-Huṣayn überliefert, der von seinem Vater überliefert, der von °Abd Allāh ibn Dscha°far al-Ḥumayrī überliefert, der von Ayyūb ibn Nūḥ überliefert, der von 'Abū Aḥmad Muḥammad ibn 'Abū °Umayr al-Azdī überliefert, der von °Abd Allāh ibn Sinān überliefert, dass 'Abū °Abd Allāh (عليه السلام) sagte: „Wer den Wuḍū' (Gebetswaschung) vornimmt und ihn vorschriftsmäßig ausführt, das Gebet eröffnet und vier Rak°āt betet, zwischen denen er mit einem Taslīm trennt, und in einer jeden Rak°ah die Fātiḥah des Buches [einmal] und Qul Huwa Allāhu Aḥad [d.h. die Sūrah al-Ikhlāṣ] fünzig mal rezitiert, der hat etwas zusätzliches im Zusätzlichen gemacht und keine Sünde ist zwischen ihm und Allāh, die ihm nicht vergeben wurde.“
(Quelle: al-Dīn al-Aṣīl.com, Ḥadīth-Nr.-00179; Man lā Yaḥḍuruhu al-Faqīh von Schaykh ibn Babawayh al-Sadūq 'Abū Dscha°far Muḥammad ibn °Alī ibn al-Ḥusayn al-Qummī)

Ṣalātu Dscha°far ibn Abī Tālib al-Ṭayyār / Salāh al-Tasbīḥ

Das Gebet von Dscha°far ibn Abī Tālib al-Ṭayyār ist mustaḥabb (empfohlen), egal ob man sich auf Reise befindet oder nicht, ob in der Nacht oder am Tag. Das Gebet besteht aus vier Rak°āt (2 + 2), in denen man jeweils nach der Rezitation spricht:

سبحان الله، والحمد لله، ولا إله إلا الله، والله أكبر
Subḥān Allāhi wa al-Ḥamdu Lillāhi wa Lā 'ilāha 'illā Allāhu wa Allāhu 'akbar.
Gepriesen sei Allāh, alles Lob und Preis gebührt Allāh, es gibt keinen wahren Ilāh außer Allāh, und Allāh ist am größten.

Diesen Dhikr nimmt man in 75 Mal [15 Mal]  in der folgenden Weise vor:

  1. 15 mal im Qiyām während der Rezitation 
  2. 10 mal nach dem Tasbīḥ der Rukū°
  3. 10 mal im Qiyām nach der Erhebung aus dem Rukū°
  4. 10 mal in jeder Sadschdah nach dem Tasbīḥ 
  5. 10 mal im Sitzen zwischen den beiden Sadschdatayn
  6. 10 Mal im Sitzen nach dem Aufrichten aus der zweiten Sadschdah noch vor dem Qiyām 

Es ist mustaḥabb (empfohlen), dieses Gebet jeden Tag, alle zwei Tage, jede Woche, jeden Monat, jedes Jahr oder ein Mal im Leben zu verrichten. Hierbei ist es mustaḥabb (empfohlen), die Sūrah al-Zalzalah [99], die Sūrah al-Fatḥ [48], die Sūrah al-Qadr [97] und die Sūrah al-Ikhlāṣ [112], oder die Sūrah al-Ikhlāṣ [112] und die Sūrah al-Kāfirūn [109] zu rezitieren. Es ist mubāḥ (erlaubt), dieses Gebet unter die regelmäßigen Rawātib (Nawāfil, welche regelmäßig und jeden Tag bestehen) oder die nachzuholenden Gebete zu rechnen.

Die Nawāfil am Dschumu°ah

Es ist mustaḥabb (empfohlen), am Freitag 20 Rak°āt an Nawāfil zu verrichten, und zwar wie folgt: 6 Rak°āt am Morgen nach Sonnenaufgang, 6 Rak°āt am Vormittag, 2 Rak°āt wenn die Sonne niedergeht noch vor dem Adhān und 6 Rak°āt nach Ṣalāh al-Dschumu°ah. Auch ist es möglich 22 Rak°āt zu verrichten: 6 Rak°āt morgens nach Sonnenaufgang, 6 danach, danach 6, 2 Rak°āt zum Niedergang der Sonne und zwei Rak°āt nach Ṣalāh al-°Aṣr. Alternativ kann man 16 Rak°āt verrichten: 6 Rak°āt des Tages, 6 Rak°āt in der Mitte des Tages. Hierbei verrichtet man den Ṣalāh al-Ẓuhr (Mittagsgebet) zusammen mit vier Rak°āt, und daraufhin Ṣalāh al-°Aṣr. Oder aber man verrichtet 6 Rak°āt bevor die Sonne niedergeht, 2 Rak°āt beim Niedergang der Sonne und nach dem Pflichtgebet 8 Rak°āt. Eine weitere Möglichkeit besteht darin 10 Rak°āt vor dem Gebet und 10 Rak°āt danach zu verrichten.

Salāh al-Istikhārah

Wenn man vor einer Angelegenheit steht, in der Allāh (سبحانه و تعالى) dem Menschen die freie Wahl gelassen hat, ist es mustaḥabb (empfohlen), zwei Rak°āt neben den Pflichtgebeten zu verrichten, auch wenn man dazu zwei Rak°āt von den regelmäßigen Rātibah-Gebeten nimmt, und anschließend den Du°ā‘ al-Istikhārah zu sprechen. Dieser lautet:

اللهم إني أستخيرك برحمتك، وأستقدرك الخير بقدرتك على لأنك عالم الغيب والشهادة الرحمن الرحيم، فأسألك أن تصلى على محمد النبي وآله كما صليت على إبراهيم وآل إبراهيم إنك حميد مجيد، اللهم إن كان هذا الامر الذي أريده خيرا لي في ديني ودنياي وآخرتي فيسره لي، وإن كان غير ذلك فاصرفه عنه
Allāhumma innī 'Astakhīruka bi Raḥmatika, wa 'Astaqdiruka al-Khayra bi Qudratika °alayya li'annaka °Ālimu al-Ğaybi wa al-Schahādati al-Raḥmānu al-Raḥīm. Fa 'As’aluka 'an Tuṣalliya °alā Muḥammadin al-Nabiyyi wa Ālihi kamā Ṣallayta °alā 'Ibrāhīma wa Āli 'Ibrāhīma 'Innaka Ḥamīdun Madschīd. Allāhumma 'in kāna hadha al-'Amru al-Ladhī 'Urīduhu Khayran lī fī Dīnī wa Dunyāya wa Ākhiratī fa Yassirhu lī wa in kāna ğayra Dhālika fa Aṣrifhu °anhu.
O Allāh, ich bitte Dich wegen Deiner Barmherzigkeit um die richtige Entscheidung; ich bitte Dich um Kraft (zur Durchführung meines Vorhabens) durch Deine Macht über mich, denn Du bist der Kenner des Verborgenen und des Offenkundigen, der Allerbarmer, der Barmherzige. Ich bitte Dich, Dich gnädig zu erweisen gegenüber Muhammad, dem Propheten, und seiner Familie, so wie Du dich gnädig erwiesen hast gegenüber Ibrāhīm und der Familie Ibrāhīms, Du bist ja des Lobes würdig, Ruhmreich. O Allāh, wenn diese Angelegenheit, die ich vorhabe zu begehen, gut für mich ist, für meinen Dīn, meine Dunyā und mein Ākhirah, dann erleichtere sie mir; und wenn sie nicht so ist, dann wende sie von mir ab und wende mich von ihr ab.

Alternativ dazu, kann man folgenden Du°ā‘ (Bittgebet) sprechen:

اللهم إني أستخيرك برحمتك وأستقدرك الخير بقدرتك عليه، لأنك تقدر ولا أقدر، وتعلم ولا أعلم، وأنت علام الغيوب، اللهم فما كان من أمر هو أقرب من طاعتك، وأبعد من معصيتك، و أرضى لنفسك، وأقضى لحقك، فيسره لي ويسرني له، وما كان من غير ذلك فاصرفه عني واصرفني عنه، فإنك لطيف لذلك والقادر عليه
Allāhumma innī 'Astakhīruka bi Raḥmatika, wa 'Astaqdiruka al-Khayra bi Qudratika °alayhi, li’annaka Taqdiru wa Lā 'Aqdur, wa Ta°lamu wa Lā °Alamu, wa 'Anta °Allāmu al-Ğuyūb. Allāhumma famā kāna min 'Amrin huwa 'Aqrabu min Ṭā°atika wa 'Ab°adu min Ma°ṣiyatika, wa Arḍā li Nafsika, wa 'Aqdā li Ḥaqqika fa Yassirhu lī wa Yassirnī lahu, wa mā kāna ğayra dhālik fa Aṣrifhu °annī wa Aṣrifnī °anhu, fa 'Innaka Laṭīfun li dhālik wa al-Qādiru °alayh.
O Allāh, ich bitte Dich in Deiner Barmherzigkeit um die richtige Entscheidung; ich bitte Dich um Kraft (zur Durchführung meines Vorhabens) durch Deine Macht darüber, denn Du hast Macht und ich habe keine Macht, Du weißt (alles) und ich weiß nichts und Du bist der Allwissende der Verborgenheiten. O Allāh, was zur Angelegenheit gehört, die näher zu Deinem Gehorsam ist, entfernter vom Ungehorsam Dir gegenüber, Dir wohlgefälliger ist und mehr Deinem Recht entspricht, das erleichtere mir und erleichtere mich dem; was (aber) anders ist als dies, das wende von mir und wende mich davon ab, denn Du bist ja hierin Feinfühlig und dazu in der Lage.

Es ist mustaḥabb (empfohlen), diesen Du°ā‘ 101 Mal zu wiederholen. Sodann soll man schauen, zu welcher der beiden Angelegenheiten das Herz tendiert, und dies dann begehen, denn darin wird 'in schā' Allāh (wenn Allāh es will) das Gute liegen. Daneben ist es mustaḥabb (empfohlen), den Du°ā‘ al-Istikhārah in der letzten Sadschdah der beiden Rak°āt des Ṣalāh al-Fadschr zu sprechen. Auch sollte man vorzugsweise nachdem man den Du°ā‘ vorgenommen hat, die Rechtschaffenen unter jenen, die Wissen und Erfahrung besitzen, um Rat ersuchen, denn Allāh (عز وجل) legt das Gute auf ihre Zungen. Dies sollte man ins besondere dann tun, wenn man nicht unterscheiden kann, wohin das Herz tendiert. Darüberhinaus ist es mustaḥabb (empfohlen), die Istikhārah an dem Ort, an dem sich der Kopf von Imām Abū °Abd Allah al-Ḥusayn ibn °Alī Sayyid al-Schuhadā (عليه السلام) befindet, hundert Mal vorzunehmen.

Ṣalāh al-Istisqā‘ (Regengebet)

Es ist mustaḥabb (empfohlen), Ṣalāh al-Istisqā‘ (Regengebet) zu verrichten. Es besteht aus zwei Rak°āt, in denen man nach dem Takbīrat al-Iḥrām (Eröffnungstakbīr) und der Qirā'ah (Rezitation) empfohlenerweise fünf Takbīrāt vornimmt, zwischen denen man in schöner Weise 'Ad°iyah (Bittgebete) spricht. Mit dem siebten Takbīr geht man in den Rukū°. Nachdem man zur zweiten Rak°ah aufgestanden ist und den Qirā'ah verlesen hat, nimmt man vier Takbīrāt vor, zwischen denen man wiederum in schöner Weise 'Ad°iyah spricht, und mit dem fünften Takbīr in den Rukū° geht. Es ist mustaḥabb (empfohlen), im Gebet den Qirā'ah laut vorzunehmen, und auch ist es mustaḥabb (empfohlen), nach dem Gebet eine Khutbah zu halten. Für den Imām ist es mustaḥabb (empfohlen), nach dem Ende des Ṣalāh al-Istisqā‘ sein Gewand zu schließen, indem er die rechte Seite des Gewandes auf die linke Seite und die linke Seite des Gewandes auf die rechte Seite legt. In diesem Zustand trägt er dann die Khutbah vor. Es ist mustaḥabb (empfohlen), im Regen zu stehen, sobald es beginnt zu regnen, bis Kopf, Bart und Kleidung nass geworden sind.

Nawāfil in Waqt al-Ğaflah (Stunde der Unachtsamkeit)

Bei Waqt al-Ğaflah (Stunde der Unachtsamkeit) handelt es sich um die Zeit zwischen Ṣalāh al-Mağrib und Ṣalāh al-°Ischā. Es ist mustaḥabb (empfohlen), in dieser Zeit Nawāfil  zu verrichten, selbst wenn man nur zwei Rak°āt betet.

Das Gebet, wenn man zum Arbeiten hinausgeht

Wenn man hinausgehen möchte, um Rizq (Versorgung) zu erwerben, ist es mustaḥabb (empfohlen), vorher vier Rak°āt zu beten, wobei man nach dem Ende des Taschahhud der ersten beiden Rak°āt folgendes dreimal spricht:

اللَّهُمَّ إِنِّي غَدَوْتُ أَلْتَمِسُ مِنْ فَضْلِكَ كَمَا أَمَرْتَنِي فَارْزُقْنِي رِزْقاً حَلَالًا طَيِّباً وَ أَعْطِنِي فِيمَا رَزَقْتَنِي الْعَافِيَةَ
Allāhumma, 'inni Ğadawtu al-Tamisu min Faḍlika kamā 'Amartanī farzuqnī Rizqan Ḥalālan Ṭayyiban wa 'A°ṭinī fīmā Razaqtanī al-°Āfiyah.
O Allāh, ich gehe nun fort, um von deiner Huld zu ergreifen, wie Du mir befohlen hast. So versorge mich mit gutem, erlaubten Rizq, und schenke mir in dem, womit du mich versorgt hast, Wohlbefinden.

Nach der Beendigung des Taschahhud der anderen beiden Rak°āt spricht man folgendes dreimal:

بحول الله وقوته، غدوت بغير حول مني ولا قوة، ولكن بحولك يا رب وقوتك، وأبرأ إليك من الحول والقوة، اللهم إني أسألك بركة هذا اليوم وبركة أهله، وأسألك أن ترزقني من فضلك رزقا واسعا طيبا حلالا تسوقه إلى بحولك وقوتك وأنا خافض في عافيت
Bi Ḥawli Llāhi wa Quwwatihi Ğadawtu bi Ğayri Ḥawlin minnī wa Lā Quwwatin, wa lākin bi Ḥawlika yā Rabbi wa Quwwatika, wa 'Abra'u 'ilayka min al-Ḥawli wa al-Quwwati. Allāhumma innī 'As’aluka Barakata hadhā al-Yawmi wa Barakata 'Ahlihi, wa 'As'aluka 'an Tarzuqanī min faḍlika Rizqan Wāsi°an Ṭayyiban Ḥalālan, Tasūquhu 'ilayya bi Ḥawlika wa Quwwatika wa 'anā Khāfiḍun fī °Āfiyatika.
Durch die Macht Allāhs und Seine Kraft gehe ich hinaus, ohne jegliche Macht oder Kraft von mir selbst. Doch durch Deine Macht, o Herr, und Deine Kraft, und ich bin Dir gegenüber frei von jeder Macht und Kraft. O Allāh, ich bitte Dich ja um den Segen dieses Tages und den Segen seiner Leute, und ich bitte Dich um Deiner Huld willen, dass Du mich mit ausgedehntem, guten, erlaubten Versorgung versorgst, den Du mir durch Deine Macht und Kraft zuführst, und ich bin zugänglich bezüglich Deinem Guten.

Das Gebet, wenn man Allāh (جل جلاله‎) um etwas bittet

Für denjenigen, der Allāh (تبارك وتعالى) um etwas bittet, ist es mustaḥabb (empfohlen), an jenem Tag sechzig Armen zu spenden, wobei er jedem Armen einen Sā° (arabisches Hohlmaß, welches in etwa zwei Litern entspricht) gibt, der dem Sā° des Gesandten Allāhs (صلى الله عليه وآله وسلم) entspricht. Wenn dann die Nacht anbricht, nimmt er im verbleibenden Drittel den Ğusl (rituelle Ganzkörperwaschung) vor und zieht die schlechteste Kleidung an, die er besitzt. Daraufhin betet er zwei Rak°āt in der Art und Weise, wie sie im folgenden Ḥadīth (Überlieferung) beschrieben wurde.

مُحَمَّدٌ بْنُ يَعْقُوبَ عَنْ عِدَّةٍ مِنْ أَصْحَابِنَا عَنْ أَحْمَدَ بْنِ مُحَمَّدٍ وَ أَبُي دَاوُدَ عَنِ الْحُسَيْنِ بْنِ سَعِيدٍ عَنْ فَضَالَةَ بْنِ أَيُّوبَ عَنْ مُعَاوِيَةَ بْنِ وَهْبٍ عَنْ زُرَارَةَ عَنْ أَبِي عَبْدِ اللَّهِ ( عليه السلام ) قَالَ فِي الْأَمْرِ يَطْلُبُهُ الطَّالِبُ مِنْ رَبِّهِ قَالَ تَصَدَّقْ فِي يَوْمِكَ عَلَى سِتِّينَ مِسْكِيناً عَلَى كُلِّ مِسْكِينٍ صَاعٌ بِصَاعِ النَّبِيِّ (صلى الله عليه وآله) فَإِذَا كَانَ اللَّيْلُ اغْتَسَلْتَ فِي الثُّلُثِ الْبَاقِي وَ لَبِسْتَ أَدْنَى مَا يَلْبَسُ مَنْ تَعُولُ مِنَ الثِّيَابِ إِلَّا أَنَّ عَلَيْكَ فِي تِلْكَ الثِّيَابِ إِزَاراً ثُمَّ تُصَلِّي رَكْعَتَيْنِ فَإِذَا وَضَعْتَ جَبْهَتَكَ فِي الرَّكْعَةِ الْأَخِيرِ لِلسُّجُودِ هَلَّلْتَ اللَّهَ وَ عَظَّمْتَهُ وَ قَدَّسْتَهُ وَ مَجَّدْتَهُ وَ ذَكَرْتَ ذُنُوبَكَ فَأَقْرَرْتَ بِمَا تَعْرِفُ مِنْهَا مُسَمًّى ثُمَّ رَفَعْتَ رَأْسَكَ ثُمَّ إِذَا وَضَعْتَ رَأْسَكَ لِلسَّجْدَةِ الثَّانِيَةِ اسْتَخَرْتَ اللَّهَ مِائَةَ مَرَّةٍ اللَّهُمَّ إِنِّي أَسْتَخِيرُكَ ثُمَّ تَدْعُو اللَّهَ بِمَا شِئْتَ وَ تَسْأَلُهُ إِيَّاهُ وَ كُلَّمَا سَجَدْتَ فَأَفْضِ بِرُكْبَتَيْكَ إِلَى الْأَرْضِ ثُمَّ تَرْفَعُ الْإِزَارَ حَتَّى تَكْشِفَهُمَا وَ اجْعَلِ الْإِزَارَ مِنْ خَلْفِكَ بَيْنَ أَلْيَتَيْكَ وَ بَاطِنِ سَاقَيْكَ . 

Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:  
Es wurde von Schaykh 'Abū Dscha°far Muḥammad ibn Ya°qūb ibn 'Isḥāq al-Kulaynī al-Rāzī überliefert, der von einer Reihe seiner Gefährten überliefert, die von Aḥmad ibn Muḥammad und seinem Vater Dāwūd überliefern, die von al-Ḥusayn ibn Sa°īd überliefern, der von Faḍalah ibn Ayyūb überliefert, der von Mu°āwiyah ibn Wahb al-Badschalī überliefert, der von Zurārah ibn A°yan ibn Sunsun al-Schaybānī al-Kūfī überliefert, dass 'Abū °Abd Allāh Dscha°far ibn Muḥammad al-Ṣādiq (عليه السلام) bezüglich der Angelegenheit, die man von seinem Herrn erbittet, sagte: „Spende an dem Tag sechzig Armen, wobei du jedem Armen einen Sā° gemäß dem Sā° des Propheten (صلى الله عليه وآله وسلم) gibst. Wenn dann die Nacht eingetreten ist, nimmst du im verbleibenden Drittel den Ğusl vor und ziehst die schlechteste Kleidung an, die von deinen Angehörigen getragen wird, doch du musst in der Bekleidung einen Lendenumwurf tragen. Daraufhin verrichtest du zwei Rak°āt. Wenn du dann zum Sudschūd in der letzten Rak°ah deine Stirn (auf den Boden) legst, nimm den Tahlīl vor, verherrliche Allāh, preise und rühme Ihn, erwähne deine Sünden und gestehe davon ein, was dir bekannt ist, in dem du es nennst. Hiernach erhebst du deinen Kopf, und wenn du dann deinen Kopf zur zweiten Niederwerfung (auf den Boden) legst, bitte Allāh hundert Mal um die richtige Entscheidung, (Allāhumma Innī Astakhīruka – O Allāh, ich bitte Dich um die richtige Entscheidung). Dann machst du Du°ā' zu Allāh mit dem, was du möchtest, und bittest Ihn. Jedesmal wenn du in den Sudschūd gehst, führe deine Knie auf den Boden und erhebe dann deinen Umwurf bist du sie entblößt, und lass den Umwurf hinter dir zwischen deinem Gesäß und der Unterseite deiner Füße sein.“
(Quelle: al-Dīn al-Aṣīl.com, Ḥadīth-Nr.-00180; al-Kāfī von Schaykh 'Abū Dscha°far Muḥammad ibn Ya°qūb ibn 'Isḥāq al-Kulaynī al-Rāzī)

Das Gebet, wenn man von einer Prüfung heimgesucht wird

Wenn man von einer Prüfung heimgesucht wird, ist es mustaḥabb (empfohlen), Zuflucht bei Allāh (سبحانه و تعالى) zu suchen, sich zu reinigen und eine Ṣadaqah zu geben, egal ob viel oder wenig, so dann die Moschee zu betreten, zwei Rak°āt zu beten, Allāh (سبحانه و تعالى) zu loben und zu preisen und für den Propheten  (صلى الله عليه وآله وسلم) und seine Ahl al-Bayt (عليهم السلام) Ṣalawāt (Segenswünsche) zu erbitten. Anschließend sagt man:

اللهم ان عافيتني من مرضي أو رددتني من سفري أو عافيتني مما اخاف من كذا وكذا
Allāhumma in °Āfaytanī min Maraḍī 'aw Raddadtanī min Safarī 'aw °Āfaytanī mimmā Akhāfu min kadhā wa kadhā.
O Allāh, wenn du mich (doch) von meiner Krankheit heilst, mich von meiner Reise zurückbringst oder mich vor dem und dem bewahrst, vor dem ich mich fürchte.

Das Gebet, wenn man die Absicht zum Geschlechtsverkehr mit der Ehefrau hegt

Wenn man die Absicht hat, mit der Ehefrau den Geschlechtsverkehr vorzunehmen, ist es mustaḥabb (empfohlen), zwei Rak°āt zu beten, Allāh (عز وجل) zu rühmen und für den Propheten (صلى الله عليه وآله وسلم) und seine Ahl al-Bayt (عليهم السلام) Ṣalawāt (Segenswünsche) zu sprechen und dann den im folgenden Ḥadīth (Überlieferung) überlieferten Du°ā' zu sprechen, wobei die Anwesenden nach dem Du°ā' Āmīn sagen:

مُحَمَّدٌ بْنُ يَعْقُوبَ عَنْ عِدَّةٍ مِنْ أَصْحَابِنَا عَنْ أَحْمَدَ بْنِ مُحَمَّدٍ عَنِ ابْنِ مَحْبُوبٍ عَنْ جَمِيلِ بْنِ صَالِحٍ عَنْ أَبِي بَصِيرٍ قَالَ سَمِعْتُ رَجُلًا وَ هُوَ يَقُولُ لِأَبِي جَعْفَرٍ ( عليه السلام ) جُعِلْتُ فِدَاكَ إِنِّي رَجُلٌ قَدْ أَسْنَنْتُ وَ قَدْ تَزَوَّجْتُ امْرَأَةً بِكْراً صَغِيرَةً وَ لَمْ أَدْخُلْ بِهَا وَ أَنَا أَخَافُ إِذَا أَدْخُلُ بِهَا عَلَى فِرَاشِي أَنْ تَكْرَهَنِي لِخِضَابِي وَ كِبَرِي فَقَالَ أَبُو جَعْفَرٍ ( عليه السلام ) إِذَا دَخَلْتَ فَمُرْهُمْ قَبْلَ أَنْ تَصِلَ إِلَيْكَ أَنْ تَكُونَ مُتَوَضِّئَةً ثُمَّ أَنْتَ لَا تَصِلُ إِلَيْهَا حَتَّى تَتَوَضَّأَ وَ تُصَلِّيَ رَكْعَتَيْنِ ثُمَّ مَجِّدِ اللَّهَ وَ صَلِّ عَلَى مُحَمَّدٍ وَ آلِ مُحَمَّدٍ ثُمَّ ادْعُ اللَّهَ وَ مُرْ مَنْ مَعَهَا أَنْ يُؤَمِّنُوا عَلَى دُعَائِكَ وَ قُلِ اللَّهُمَّ ارْزُقْنِي إِلْفَهَا وَ وُدَّهَا وَ رِضَاهَا وَ رَضِّنِي بِهَا ثُمَّ اجْمَعْ بَيْنَنَا بِأَحْسَنِ اجْتِمَاعٍ وَ أَسَرِّ ائْتِلَافٍ فَإِنَّكَ تُحِبُّ الْحَلَالَ وَ تَكْرَهُ الْحَرَامَ ثُمَّ قَالَ وَ اعْلَمْ أَنَّ الْإِلْفَ مِنَ اللَّهِ وَ الْفِرْكَ مِنَ الشَّيْطَانِ لِيُكَرِّهَ مَا أَحَلَّ اللَّهُ .

Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:  
Es wurde von Schaykh 'Abū Dscha°far Muḥammad ibn Ya°qūb ibn 'Isḥāq al-Kulaynī al-Rāzī überliefert, der von einer Reihe seiner Gefährten überliefert, die von Aḥmad ibn Muḥammad überliefern, der von al-Ḥasan ibn Maḥbūb überliefert, der von Dschamīl ibn Ṣāliḥ überliefert, dass 'Abū Baṣīr Yaḥyā ibn 'Abū l-Qāsim al-Asadī sagte: „Ich hörte einen Mann, wie er zu 'Abū Dscha°far Muḥammad ibn °Alī al-Bāqir (عليه السلام) sprach: »Möge ich mich für dich aufopfern. Ich bin fürwahr ein Mann, der ins Alter gekommen ist und ich habe eine junge Frau geheiratet und noch keinen Geschlechtsverkehr mit ihr gehabt. Ich fürchte, dass wenn ich mit ihr auf meinem Bett den Geschlechtsverkehr vornehme, dass sie mich verabscheut aufgrund meines Färbens (der Haare) und meines Alters.« Da sagte er: »Wenn du den Geschlechtsverkehr vornehmen willst, dann nähere dich ihr nicht bevor du ihr nicht befiehlst sich im Zustand des Wudū' zu befinden, und nähere dich ihr nicht bevor du nicht im Zustand des Wudū' bist und zwei Rak°āt gebetet hast. Daraufhin rühme Allāh und erbitte Segnungen für Muḥammad und die Familie von Muḥammad, so dann mach Du°ā' zu Allāh und weise jene, die mit dir sind, dazu an Āmīn auf deinen Du°ā' zu sagen. Dann sprich:

اللَّهُمَّ ارْزُقْنِي إِلْفَهَا وَ وُدَّهَا وَ رِضَاهَا وَ رَضِّنِي بِهَا ثُمَّ اجْمَعْ بَيْنَنَا بِأَحْسَنِ اجْتِمَاعٍ وَ أَسَرِّ ائْتِلَافٍ فَإِنَّكَ تُحِبُّ الْحَلَالَ وَ تَكْرَهُ الْحَرَامَ
Allāhumma Arzuqnī ilfahā wa Wuddahā wa Riḍāhā wa Raḍḍinī bihā thumma Adschma° baynanā bi Aḥsani Idschtimā°in wa Asarri i'tilāfin fa innaka Tuḥibbu ul-Ḥalāla wa Takrahu ul-Ḥarāma.
O Allāh, versorge mich mit Ihrer Vertrautheit, ihrer Zuneigung und ihrer Zufriedenheit und lass mich mit ihr zufrieden sein. So dann vereine uns in bester Vereinung und geheimster Verbundenheit, denn Du liebst ja den Ḥalāl und hasst den Ḥarām.

Daraufhin sagte er: »Und wisse, dass die Vertrautheit / Geborgenheit / Liebe / Zuneigung [zwischen den Eheleuten] von Allāh kommt und die Abneigung [der Eheleuten zueinander] vom Schayṭān, damit er in [den Menschen] Verabscheuung [gegenüber jenem] hervorruft, was Allāh ḥalāl (erlaubt) gemacht hat.«“
(Quelle: al-Dīn al-Aṣīl.com, Ḥadīth-Nr.-00181; al-Kāfī von Schaykh 'Abū Dscha°far Muḥammad ibn Ya°qūb ibn 'Isḥāq al-Kulaynī al-Rāzī)

Zwei Rak°āt verrichten, nachdem man ein Tier geopfert hat, damit Allāh das Opfer annimmt

Dies ist nicht mustaḥabb (empfohlen), da es diesbezüglich keine Aḥadīth (Überlieferungen) von der 'Ahl al-Bayt (عليهم السلام) gibt.

Und Allāh weiß es am besten und ist weiser.

Quelle: Gebet-Nr.-11