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Frage: Wie ist folgende Aussage zu bewerten? Der Islām ist in den Büchern und die Muslime sind gestorben."

Antwort: Allāhs Segen sei auf Muḥammad und der Familie von Muḥammad.

Solch eine Herangehensweise wird als al-Ta°mīm (Verallgemeinerung) bezeichnet und al-Ta°mīm trägt häufig Ẓulm (Ungerechtigkeit) in sich. Derjenige, der solch eine Aussage traf, hat den Muslimen gegenüber Ẓulm (Unrecht) begangen. Hätte er gesagt, dass die meisten Menschen den wahren Pfad verloren, in den Ḍalāl (Irrweg) gegangen, Fāsiqūn (Frevler) oder Kuffār (Nichtmuslime) geworden sind, wäre dies genauer, als zu sagen, dass der Islām und die Muslime verschwunden sind. Vielmehr fußt diese Aussage auf keinem Dalīl (Beweis). Es ist zwar korrekt, dass viele Menschen, die sich zum Islām bekennen, sich weit vom Ḥaqq (Wahrheit) entfernt haben, doch sagen wir als Antwort auf die genannte Aussage, dass die Muslime zwar gering in ihrer Anzahl sind und durch Fitan (Versuchungen) und Prüfungen immer weniger werden, aber es stets eine Gruppe von Mu'minūn (Gläubigen) geben wird, welche Allāh (سبحانه و تعالى) gegenüber die °Ibādah (Gottesdienst) verrichten und die Wahrheit an die Menschheit herantragen werden. Der Umstand, dass man diese kleine Anzahl von Muslimen kaum bemerkt, bedeutet nicht, dass sie nicht existieren. Daher muss diese Aussage, welche jemand aufgrund seiner Meinung und basierend auf seinen Neigungen getroffen hat, eindeutig verworfen werden. Sie widerspricht sowohl der Realität als auch den islāmischen 'Adillah (Beweisen), die ja besagen, dass der islāmische Dīn (Religion) bis zum Tag des Jüngsten Gerichts existieren wird.

Und Allāh weiß es am besten und ist weiser.

Quelle: Fatwā-Nr.-00210