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Frage: Werden Gedanken an eine Sünde bestraft?

Unterfrage: Wenn ein Muslim ständig an einen bestimmte Sünde denkt und alle Sicherheitsvorkehrungen trifft, so dass er mit Allāhs Erlaubnis ausschließen kann, sich an diese Sünde anzunähern, wird er dann trotzdem für den Gedanken bestraft, selbst wenn er weiß, dass es falsch ist, Allāh um Hilfe bittet, aber trotzdem von dem Gedanken nicht loskommt?

Antwort: Allāhs Segen sei auf Muḥammad und der Familie von Muḥammad.

Grundsätzlich gibt es zwei Formen der Gedanken an die Sünde:

  • Der Tafkīr (Erwägung) einer Sünde: Hierbei handelt es sich um einen Gedanken, der einen dazu auffordert, eine Sünde zu begehen. Für diesen Gedanken wird man nicht bestraft.
  • Der Hamm (Absichtsbekundung) eine Sünde zu begehen: Dies tritt ein, wenn man sich selbst vornimmt, die Sünde zu begehen. Der Hamm selbst ist ḥarām (verboten) und für diese Sünde wird man zur Rechenschaft gezogen.

<لِّلَّهِ مَا فِى ٱلسَّمَـٰوَٲتِ وَمَا فِى ٱلۡأَرۡضِ‌ۗ وَإِن تُبۡدُواْ مَا فِىٓ أَنفُسِڪُمۡ أَوۡ تُخۡفُوهُ يُحَاسِبۡكُم بِهِ ٱللَّهُ‌ۖ فَيَغۡفِرُ لِمَن يَشَآءُ وَيُعَذِّبُ مَن يَشَآءُ‌ۗ وَٱللَّهُ عَلَىٰ ڪُلِّ شَىۡءٍ۬ قَدِيرٌ>

Dies bedeutet gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers: 
<Allah gehört das, was in den Himmeln und was in der Erde ist. Und ob ihr kundtut, was in euren Seelen ist, oder es geheimhaltet, Allāh wird euch dafür zur Rechenschaft ziehen. Dann verzeiht Er, wem Er will, und bestraft, wen Er will. Und Allāh hat Macht über alle Dinge.> 
(Quelle: Der edle Qur'ān; Sūrah al-Baqarah [2], Āyah 284)

Und Allāh weiß es am besten und ist weiser.

Quelle: Fatwā-Nr.-00128