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Frage: Was ist Ṣūfīsmus oder Taṣawwuf?
Antwort: Allāhs Segen sei auf Muḥammad und der Familie von Muḥammad.
Der Ṣūfīsmus oder Taṣawwuf ist eine Richtung, die vor mehreren Generationen innerhalb von Gesellschaften aufgekommen ist, die der Anhängerschaft der Allgemeinheit der Ṣaḥābah zuzurechnen ist. Sie entstand in einer Zeit, die von Ungerechtigkeit (Ẓulm) und Reichtum der Ungerechten (Ẓālimīn) gekennzeichnet war und man in der Öffentlichkeit und den Herrschern gegenüber, die Wahrheit nicht äußern durfte. Das Hauptmotiv dabei war, sich in Gottesdienste (°Ibādāt) zu flüchten, um damit zu bezeugen, dass man kein Interesse an der Politik und der Beteiligung an politischen Aktivitäten hatte, um sich nicht zuletzt auch dadurch von eventuellen Schäden zu schützen.
Der Ṣūfīsmus basierte auf Enthaltsamkeit und Selbstlosigkeit im Diesseits (Dunyā), was an der Kleidung der Anhänger erkennbar war und womit sie bekannt wurden. Sie achteten nicht sonderlich auf ihre Kleidung und hatten für Sommer und Winter sehr oft nur ein Gewand. Der Ṣūfīsmus beruhte auf individuellen Anbetungsformen, wie Lobpreisung (Tasbīḥ), Fasten (Ṣiyām), Gebet (Ṣalāh), Bittgebete ('Ad°iyah) usw., ging jedoch nicht auf die Gemeinschaft (Ummah) und ihre damaligen Probleme ein. Auch beschäftigte er sich nicht mit der Einladung zum Islām (Da°wah) oder der Verleugnung ('Inkār) der Regenten. Man hat alles, außer den persönlichen Gottesdiensten vernachlässigt und unterlassen.
Ihre Glaubensgrundlage (°Aqīdah) ist die „ Asch°ariyyah" und ihre Rechtsschule (Madhab) ist „ al-Schāfi°iyyah". Aus einer Richtung haben sich dann mehrere Richtungen mit eigenen Führern, Meinungen und Richtlinien entwickelt. Durch die Neuerungen (Bid°ah) und Abweichungen von den richtigen Anbetungsformen sind viele Taten hinzugekommen, welche die Gottesdienste schlecht darstellen.
Außer einiger positiver Aspekte haben diese Neuerungen und Hinzufügungen nichts mit dem Glauben (Dīn) zu tun. Daneben kümmern sich seine Anhänger nicht um die Sorgen der islāmischen Ummah (Nation), gebieten nicht das Gute (al-Ma°rūf), verbieten nicht das Schlechte (al-Munkar) und laden die Menschen auch nicht zum Islām ein.
Und Allāh weiß es am besten und ist weiser.
Quelle: Fatwā-Nr.-00186