Frage: Stimmt es, dass Imām °Alī Menschen als Form der Strafe verbrannt hat?

Antwort: Allāhs Segen sei auf Muḥammad und der Familie von Muḥammad.

Das Ereignis, dass Amīr al-Mu'minīn °Alī ibn Abī Ṭālib al-Murtaḍā (عليه السلام) Menschen angeblich verbrannt haben soll, wird in diversen Aḥadīth (Überlieferungen) der Allgemeinheit der Ṣaḥābah erwähnt. Dort wird berichtet, dass es sich bei dem Verbrennen um eine Strafe von ihm für jene Leute gehandelt haben soll, die Riddah begingen (den Islām verließen) bzw. dem Kufr (Unglauben) verfielen, da sie ihn vergötterten.

Jeder islāmische Dalīl (Beweis), der al-Ḥadd (Todesstrafe) für jemanden vorsieht, muss qaṭ°ī al-Thubūt (absolut stichhaltig in Bezug auf die Quelle) und qaṭ°ī al-Dalālah (absolut stichhaltig in Bezug auf die Bedeutung) sein. Jene Aḥadīth, welche über das Töten von Menschen als Form der Strafe berichten, sind nur in Bezug auf den Sanad (Überliefererkette) qaṭ°ī (authentisch). Ihr Matn (Inhalt) ist ẓannī (zweifelhaft), da keine 'Adillah (Beweise) im edlen Qur'ān existieren, die solch eine Form der Strafe rechtfertigen. Somit sind wir der Ansicht, dass Imām °Alī (عليه السلام) solch eine Form der Bestrafung nicht durchgeführt hat.

Und Allāh weiß es am besten und ist weiser.