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Frage: Wie soll man mit Beleidigungen gegenüber dem Gesandten Allāhs umgehen?

Antwort: Allāhs Segen sei auf Muḥammad und der Familie von Muḥammad.

Ein arabisches Sprichwort lautet:

„Wenn ein mangelhafter Mensch dich beschimpft oder beleidigt, dann ist dies ein Zeugnis deiner eigenen Vollkommenheit.“

Wer den Gesandten Allāhs (صلى الله عليه وآله وسلم) beleidigt, der hat sich selbst beleidigt. Und wer ihn beschimpft, der hat sich selbst beschimpft und ist der größte Verlierer in der Dunyā (Diesseits) und Ākhirah (Jenseits). Es ist nichts außergewöhnliches darin, dass ein Kāfir (Nichtmuslim) Allāh (سبحانه و تعالى), den Gesandten Allāhs (صلى الله عليه وآله وسلم), oder den Islām beleidigt oder beschimpft, da er den Īmān (Glauben) an jene Dinge nicht verwirklicht. Allein die Tatsache, dass jemand an Allāh (عز وجل) oder Seinen Propheten  (صلى الله عليه وآله وسلم) nicht glaubt, ist die größtmögliche Beleidigung, die es gibt. Eine Karikatur oder ein Film ist nichts im Gegensatz zu ihrem Kufr (Unglauben).

Das wahre Problem ist, dass jemand behauptet, an Allāh (جل جلاله‎) und Seinen Propheten (صلى الله عليه وآله وسلم) zu glauben und sie gleichzeitig beleidigt, er Lügen über sie verbreitet, Allāh (تبارك وتعالى) falsche oder menschliche Attribute zuspricht und dem Propheten (صلى الله عليه وآله وسلم) falsche Aussagen und Taten andichtet, die nicht seinem Akhlāq (Charakter) entsprechen. Viele der Menschen, die sich öffentlich zum Islām bekennen, beschreiben Allāh (سبحانه و تعالى) mit menschlichen Eigenschaften, wie beispielsweise, dass Er den Menschen ähnele oder genauso mangelhaft sei wie sie. Und weiterhin beschreiben sie den Gesandten Allāhs (صلى الله عليه وآله وسلم) mit Taten und Aussagen, die seiner °Iṣmah (Unfehlbarkeit) widersprechen, wie z.B. dass er einen Selbstmordversuch unternommen habe, dass der Engel Dschabrāʾīl (Gabriel) (عليه السلام) ihm für lange Zeit keine Waḥī (Offenbarung) überbracht habe oder dass der Gesandte (صلى الله عليه وآله وسلم) einfach ohne Vorwarnung in die Räume fremder Frauen hereingestürzt sei. Diese Dinge zu behaupten, sind noch viel gewaltiger als irgendwelche Karikaturen oder Filme der Kuffār (Nichtmuslime). Wir müssen die Stellung von Allāh (عز و جل) und dem Gesandten (صلى الله عليه وآله وسلم) gegenüber den Menschen erkennen.

<مَا قَدَرُواْ ٱللَّهَ حَقَّ قَدۡرِهِۦۤ‌ۗ إِنَّ ٱللَّهَ لَقَوِىٌّ عَزِيزٌ>

Dies bedeutet gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers: 
<Sie schätzen Allāh nicht ein, wie es Ihm gebührt. [...]”> 
(Quelle: Der edle Qur'ān; Sūrah al-Ḥadsch [22], Āyāh 74)

<مَّا لَكُمۡ لَا تَرۡجُونَ لِلَّهِ وَقَارً۬ا>

Dies bedeutet gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers: 
<Was ist mit euch, daß ihr Allāh nicht (in der Ihm gebührenden Weise) ehrt?”> 
(Quelle: Der edle Qur'ān; Sūrah Nūḥ [71], Āyah 13)

Wenn wir nun solch ein Verhalten von den Nichtmuslimen sehen, dann müssen wir uns beherrschen, dürfen nicht überreagieren und müssen mit der Situation mit aller Ruhe und Weisheit umgehen. Aber die beste Art und Weise den Gesandten (صلى الله عليه وآله وسلم) zu verteidigen, ist die gewaltige Liebe zu ihm, die unsere Herzen erfüllt, den Menschen zu zeigen.

<قُلۡ إِن كُنتُمۡ تُحِبُّونَ ٱللَّهَ فَٱتَّبِعُونِى يُحۡبِبۡكُمُ ٱللَّهُ وَيَغۡفِرۡ لَكُمۡ ذُنُوبَكُمۡ‌ۗ وَٱللَّهُ غَفُورٌ۬ رَّحِيمٌ۬>

Dies bedeutet gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers: 
<Sag: Wenn ihr Allāh liebt, dann folgt mir. So liebt euch Allāh und vergibt euch eure Sünden. Allāh ist Allvergebend und Barmherzig.”> 
(Quelle: Der edle Qur'ān; Sūrah Ālī °Imrān [3], Āyah 31)

Diese Liebe können wir nicht durch Demonstrationen zeigen oder indem wir Sacheigentum zerstören oder herumschreien, denn genau diese Leute, die dieses Verhalten derzeit praktizieren, sind jene Menschen, die dem Propheten (صلى الله عليه وآله وسلم) einen einfachen, negativen und mangelhaften Khuluq (Charakter) zuschreiben. Solch ein Verhalten ist ein Widerspruch in sich selbst und entblößt die Zweigesichtigkeit und Unaufrichtigkeit dieser Personen. Die richtige Antwort auf Beleidigungen des Propheten (صلى الله عليه وآله وسلم) ist das Leben nach seiner gereinigten Sunnah, d.h. so zu leben, wie er lebte; so zu reden, wie er redete und an jenes zu glauben, an das er glaubte.

<لَّقَدۡ كَانَ لَكُمۡ فِى رَسُولِ ٱللَّهِ أُسۡوَةٌ حَسَنَةٌ۬ لِّمَن كَانَ يَرۡجُواْ ٱللَّهَ وَٱلۡيَوۡمَ ٱلۡأَخِرَ وَذَكَرَ ٱللَّهَ كَثِيرً۬ا>

Dies bedeutet gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers: 
<Ihr habt ja im Gesandten Allāhs ein schönes Vorbild, (und zwar) für einen jeden, der auf Allāh und den Jüngsten Tag hofft und Allāhs viel gedenkt!> 
(Quelle: Der edle Qur'ān; Sūrah al-Aḥzāb [33], Āyah 21)

Und Allāh weiß es am besten und ist weiser.

Quelle: Fatwā-Nr.-00018