al-Dīn al-Aṣīl.com

Frage: Darf man Insekten essen?

Antwort: Allāhs Segen sei auf Muḥammad und der Familie von Muḥammad.

Zum Essen finden wir im edlen Qur'ān eine allgemeine Regel:

<ٱلَّذِينَ يَتَّبِعُونَ ٱلرَّسُولَ ٱلنَّبِىَّ ٱلۡأُمِّىَّ ٱلَّذِى يَجِدُونَهُ ۥ مَكۡتُوبًا عِندَهُمۡ فِى ٱلتَّوۡرَٮٰةِ وَٱلۡإِنجِيلِ يَأۡمُرُهُم بِٱلۡمَعۡرُوفِ وَيَنۡہَٮٰهُمۡ عَنِ ٱلۡمُنڪَرِ وَيُحِلُّ لَهُمُ ٱلطَّيِّبَـٰتِ وَيُحَرِّمُ عَلَيۡهِمُ ٱلۡخَبَـٰٓٮِٕثَ وَيَضَعُ عَنۡهُمۡ إِصۡرَهُمۡ وَٱلۡأَغۡلَـٰلَ ٱلَّتِى كَانَتۡ عَلَيۡهِمۡ‌ۚ فَٱلَّذِينَ ءَامَنُواْ بِهِۦ وَعَزَّرُوهُ وَنَصَرُوهُ وَٱتَّبَعُواْ ٱلنُّورَ ٱلَّذِىٓ أُنزِلَ مَعَهُ ۥۤ‌ۙ أُوْلَـٰٓٮِٕكَ هُمُ ٱلۡمُفۡلِحُونَ>

Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
<Dies sind jene, die dem Gesandten, dem Propheten folgen, der des Lesens und Schreibens unkundig ist; dort in der Taurāh (Thora) und im Indschīl (Evangelium) werden sie über ihn (geschrieben) finden: Er gebietet ihnen al-Ma°rūf (das Gute) und verbietet ihnen al-Munkar (das Schlechte), und yuḥillu (er erlaubt) ihnen al-Ṭayyibāt (die guten Dinge) und yuḥarrimu (verwehrt) ihnen al-Khabā'ith (die schlechten Dinge), und er nimmt ihnen ihre Last hinweg und die Fesseln, die auf ihnen lagen. Diejenigen also, die an ihn glauben und ihn stärken und ihm helfen und dem Licht folgen, das mit ihm herabgesandt wurde, die sollen erfolgreich sein.>
(Quelle: Der edle Qurʹān; Sūrah al-A°rāf [7], Āyah 157)

<قُل لَّآ أَجِدُ فِى مَآ أُوحِىَ إِلَىَّ مُحَرَّمًا عَلَىٰ طَاعِمٍ۬ يَطۡعَمُهُ ۥۤ إِلَّآ أَن يَكُونَ مَيۡتَةً أَوۡ دَمً۬ا مَّسۡفُوحًا أَوۡ لَحۡمَ خِنزِيرٍ۬ فَإِنَّهُ ۥ رِجۡسٌ أَوۡ فِسۡقًا أُهِلَّ لِغَيۡرِ ٱللَّهِ بِهِۦ‌ۚ فَمَنِ ٱضۡطُرَّ غَيۡرَ بَاغٍ۬ وَلَا عَادٍ۬ فَإِنَّ رَبَّكَ غَفُورٌ۬ رَّحِيمٌ۬>

Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
<Sprich: "Ich finde in dem, was mir offenbart worden ist, nichts, was einem Essenden, der es essen möchte, verboten wäre, es sei denn Maytah (von selbst Verendetes) oder Dammā masfūḥā (ausgeflossenes Blut) oder Laḥm Khinzīr (Schweinefleisch) - denn das ist Ridschs (eine Unreinheit) oder ein Fisqā (Greuel), worüber ein anderer Name als der Allāhs angerufen worden ist." Wenn aber jemand aḍṭurra (durch Not dazu getrieben) wird und dabei keinen Bāği (Ungehorsamkeit) oder °Ādi (Übertretung) begeht, dann ist dein Herr Allverzeihend, Allbarmherzig. >
(Quelle: Der edle Qurʹān; Sūrah al-An°ām [6], Āyah 145)

In der erstgenannten Āyah wird der Taḥrīm (Verbot) des Verwerflichen bzw. Schlechten deutlich. In der nächsten Āyah wird der Begriff „ Ridschs" erwähnt, womit das Unreine gemeint ist. Es existiert im edlen Qur'ān kein deutlicher Taḥrīm (Verbot), Insekten zu essen. Der Verzehr einer Sache kann jedoch als ḥarām (verboten) angesehen werden, wenn es sich um etwas handelt, dass bei Menschen bzw. Muslimen Ekel erregt oder als schlecht oder nadschis (unrein) gesehen wird. Dies kann auf Insekten bezogen werden, die als schädlich gelten und beseitigt werden sollen oder solche, die sich von Nadschisāt (Unreinheiten) ernähren. Um diese Frage genauer zu beantworten, müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden und es muss klar sein, um welches Insekt es sich handelt und welche Bedeutung dieses beim Menschen hat.

Bekannterweise gelten Insekten in islāmischen Gesellschaften als etwas Schlechtes und Verwerfliches und manchmal als nadschis (unrein). Aufgrund dessen kann der allgemeine Taḥrīm (Verbot) auf den Verzehr von Insekten bezogen werden. Es gibt zwar Gesellschaften, in denen Insekten gegessen werden, wobei diese für uns keine Richtlinie darstellen, zumal wir wissen, dass die Praktiken in den betreffenden Ländern nicht auf dem Islām beruhen. Unser Maßstab ist unsere Offenbarung und nicht jenes, was die Menschen aufgrund ihrer Neigungen praktizieren. Allāh (سبحانه و تعالى) befahl uns, vom Guten zu essen. Lebensmittel, von denen wir nicht wissen, was sie genau enthalten, die zudem von Kuffār (Nichtmuslimen) verarbeitet und produziert werden, gehören nicht zum Guten. Man darf nur das essen, was man kennt und was gut und ḥalāl (erlaubt) ist. Wenn es einen Zweifel bezüglich eines Lebensmittels gibt, dann soll dieses nicht verzehrt werden.

Und Allāh weiß es am besten und ist weiser.

Quelle: Fatwā-Nr.-00135