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Frage: Darf man Videospiele zu spielen?
Antwort: Allāhs Segen sei auf Muḥammad und der Familie von Muḥammad.
Wie wir wissen, hat Allāh (سبحانه و تعالى) die Menschen nur zu einen Zweck erschaffen: Damit sie Ihm gegenüber al-°Ubūdiyyah (den vollkommenen Dienst) verwirklichen.
<وَإِذۡ قَالَ رَبُّكَ لِلۡمَلَـٰٓٮِٕكَةِ إِنِّى جَاعِلٌ۬ فِى ٱلۡأَرۡضِ خَلِيفَةً۬ۖ قَالُوٓاْ أَتَجۡعَلُ فِيہَا مَن يُفۡسِدُ فِيہَا وَيَسۡفِكُ ٱلدِّمَآءَ وَنَحۡنُ نُسَبِّحُ بِحَمۡدِكَ وَنُقَدِّسُ لَكَۖ قَالَ إِنِّىٓ أَعۡلَمُ مَا لَا تَعۡلَمُونَ>
Dies bedeutet gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
<Und als dein Herr zu den Engeln sagte: Ich werde auf der Erde einen Khalīfah (Statthalter) einzusetzen. [...]>
(Quelle: Der edle Qur'ān; Sūrah al-Baqarah [2], Āyah 30)
<شَرَعَ لَكُم مِّنَ ٱلدِّينِ مَا وَصَّىٰ بِهِۦ نُوحً۬ا وَٱلَّذِىٓ أَوۡحَيۡنَآ إِلَيۡكَ وَمَا وَصَّيۡنَا بِهِۦۤ إِبۡرَٲهِيمَ وَمُوسَىٰ وَعِيسَىٰٓۖ أَنۡ أَقِيمُواْ ٱلدِّينَ وَلَا تَتَفَرَّقُواْ فِيهِۚ كَبُرَ عَلَى ٱلۡمُشۡرِكِينَ مَا تَدۡعُوهُمۡ إِلَيۡهِۚ ٱللَّهُ يَجۡتَبِىٓ إِلَيۡهِ مَن يَشَآءُ وَيَہۡدِىٓ إِلَيۡهِ مَن يُنِيبُ>
Dies bedeutet gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
<Er hat euch vom Dīn (Religion) festgelegt, was Er Nūḥ (Noah) anbefahl und was Wir dir (als Offenbarung) eingegeben haben und was Wir Ibrāhīm (Abraham), Mūsā (Moses) und °Īsā (Jesus) anbefahlen: Haltet die (Vorschriften des) Dīn (Religion) ein und lā tatafarraqū (spaltet euch nicht darin in Gruppen) [...]>
(Quelle: Der edle Qur'ān; Sūrah al-Schūrā [42], Āyah 13)
Allāh (عز و جل) erschuf die Menschen also nur, damit sie Ihm dienen und diese Religion auf Erden etablieren. Er hat uns mit vielen Dingen versorgt und uns unzählige Na°īm (Annehmlichkeiten) gegeben, die - wenn wir sie korrekt verwenden, uns dazu verhelfen - das zu tun, was Allāh (تبارك وتعالى) von uns verlangt. Wenn jemand dies nicht tut bzw. für dieses Ziel nicht vollständig einsetzt, dann wird er unweigerlich zu jenen gehören, die nachlässig sind.
Wenn also der Mensch irgendeine dieser Annehmlichkeiten, mit denen Allāh (عز و جل) ihn versorgt, verloren gehen lässt und für etwas anderes verwendet, als das, was Er ihm zum Farḍ (Pflicht) gemacht hat, dann wird man zu jenen gehören, die ihren Farḍ (Pflicht) vernachlässigt haben. Denn womit Allāh (سبحانه و تعالى) die Menschen an Zeit in ihrem Leben versorgt hat, genügt in Wirklichkeit nicht einmal dafür, um Farā'iḍ °Ayn (die individuellen Pflichten) zu verwirklichen. Und dabei ist es so, dass man nicht einmal erfassen kann, was einem als Farḍ (Pflicht) auferlegt wurde, da man in Wirklichkeit nur einen Teil dessen realisiert. Den Rest der Farā'iḍ (Verpflichtungen) sehen die Menschen nicht und denken daher, dass sie genug Zeit haben, so dass sie auch einige Zeit verlorengehen lassen können, durch bestimmte, unsinnige Aktivitäten, die grundsätzlich gesehen mubāḥ (erlaubt) sind. Wenn wir unsere Farā'iḍ (Pflichten) aufzählen würden, dann würden wir feststellen, dass sie mehr Zeit in Anspruch nehmen, als wir eigentlich zur Verfügung haben. Den Farā'iḍ (Pflichten) nachzukommen, die Allāh (سبحانه و تعالى) uns auferlegt hat, erfordert in Wirklichkeit das gesamte Leben. Wie also können wir diese begrenzte Zeit mit unsinnigen Aktivitäten vergehen lassen, die für den Dīn keinen Nutzen haben und so unser Leben und unsere Zeit vergeuden?!
- Die erste Ni°mah (Gnade) Allāhs ist der Īmān (Glaube) bzw. der Dīn (Religion).
- Die zweite Ni°mah (Gnade) Allāhs ist die Zeit und unser Leben.
Wenn man einen schwer kranken Menschen vor sich hätte und ihn fragen würde, was wäre, wenn er eine Möglichkeit hätte, dass er von seiner Krankheit geheilt werden würde, er aber dafür sein gesamtes Vermögen hergeben müsste, dann würde er dies ohne wenn und aber tun, um wieder ein gesundes Leben zu führen, selbst wenn er danach nur einen Moment leben würde, was er ja nicht weiß. Wie also können wir die Momente unseres Lebens, die Allāh (عز و جل) uns gab, mit Dingen töten, die dem Dīn absolut keinen Nutzen bringen? Wenn jemand so etwas tut, dann kann diese Person keinen °Aql (Verstand) haben.
<ثُمَّ لَتُسۡـَٔلُنَّ يَوۡمَٮِٕذٍ عَنِ ٱلنَّعِيمِ>
Dies bedeutet gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
<Hierauf werdet ihr an diesem Tage ganz gewiss nach den Na°īm (Gaben) gefragt werden.>
(Quelle: Der edle Qur'ān; Sūrah al-Takāthur [102], Āyah 8)
Zu einer der größten Gnaden Allāhs gehört das Leben, die Jugend und die Gesundheit.
عَلِيُّ بْنُ إِبْرَاهِيمَ عَنْ أَبِيهِ عَنْ مُحَمَّدِ بْنِ عَبْدِ الْجَبَّارِ عَنْ أَبِي بَصِيرٍ عَنْ أَبِي عَبْدِ اللَّهِ ع قَالَ: لَا تَقُومُ قَدَمَا ابْنِ آدَمَ يَوْمَ الْقِيَامَةِ حَتَّى يُسْأَلَ عَنْ خَمْسٍ: عَنْ عُمُرِهِ فِيمَا أَفْنَاهُ، وَ عَنْ عِلْمِهِ فِيمَا عَمِلَ بِهِ، وَ عَنْ مَالِهِ مِنْ أَيْنَ اكْتَسَبَهُ وَ فِيمَ أَنْفَقَهُ، وَ عَنْ جِسْمِهِ فِيمَ أَبْلَاهُ
Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
Es wurde von °Alī ibn 'Ibrāhīm al-Qummī, der von seinem Vater 'Ibrāhīm ibn Hāschim al-Qummī überliefert, der von Muḥammad ibn °Abd al-Dschabbār überliefert, der von 'Abī Baṣīr Yaḥyā ibn 'Abū l-Qāsim al-Asadī überliefert, dass 'Abū °Abd Allāh Dscha°far ibn Muḥammad al-Ṣādiq (عليه السلام) sagte: „Die beiden Füße des Sohnes Ādams werden sich am Tag des Gerichts nicht bewegen, bis er über fünf Dinge befragt wird: Über sein Leben und wie er es verbracht hat; über sein Wissen und wie er es angewandt hat; über sein Vermögen und wie er es erwarb und ausgab; und über seinen Körper und wie er ihn nutzte.“
(Quelle: al-Dīn al-Aṣīl.com, Ḥadīth-Nr.-00013; al-Kāfī von Schaykh 'Abū Dscha°far Muḥammad ibn Ya°qūb ibn 'Isḥāq al-Kulaynī al-Rāzī, Band 2, Buch 1, Kapitel 1, Ḥadīth Nr. 3)
Hat man tatsächlich sein Leben damit verbracht zu erfüllen, was Allāh (سبحانه و تعالى) einem zum Farḍ (Pflicht) gemacht hat und seine Zeit in die Errichtung des Dīn investiert? War man mit den guten Dingen beschäftigt, um Allāh (عز و جل) näher zu kommen oder hat man sein Leben mit Zeitverschwendung, Nichtigem, leeren Gerede und Sünden verbracht? Die Eigenschaften des Mu'min (Gläubigen) sind, dass er seine Zeit im Gehorsam gegenüber Allāh (عز و جل) verwendet. Dies ist die Eigenschaft des Mu'min, unabhängig davon, ob die Tat mustaḥabb (empfohlen) oder wādschib (verpflichtend) ist. Und somit wird er - wenn Allāh es will - zu denjenigen gehören, die dafür von Allāh (جل جلاله) belohnt werden.
Und so muss der Mensch sein Leben vor seinem Tode, seine Jugend vor seinem Alter, seine Gesundheit vor seiner Krankheit, seinen Reichtum vor seiner Armut, seine Aktivität vor seiner Faulheit und seine Fähigkeit vor seiner Unfähigkeit nutzen und zwar in der Art und Weise mit der Allāh (تبارك وتعالى) zufrieden ist. Der Mensch sollte alles an Makrūḥāt (Verpöntem), Muḥarramāt (Verbotenem) und auch jenes an Mubāḥāt (Erlaubtem) meiden, dass dem Dīn keinen Nutzen bringt.
Und eben dazu gehören diese Spiele, die auf dem Bildschirm stattfinden. Abgesehen davon, ob nun darin die Aḥkām (Urteile) des Ṭāghūt umgesetzt werden oder nicht, töten sie gleichzeitig das Leben und entfernen den Menschen davon, den Khayr (Gutes) zu tun und lassen ihn nachlässig werden.
Und Allāh weiß es am besten und ist weiser.
Quelle: Fatwā-Nr.-00048