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Frage: Wo sollten sich die Muslime niederlassen?

Antwort: Allāhs Segen sei auf Muḥammad und der Familie von Muḥammad.

Grundsätzlich bedarf jeder Projekt, das man umsetzen möchte, einer gründlichen Planung. Bei der Frage nach dem Aufenthalts- bzw. Niederlassungsort gibt es viele Dinge zu beachten. Die Sprachbarrieren sind nicht von entscheidender Bedeutung, da es internationale Sprachen (wie beispielsweise Englisch) gibt, mit denen man sich untereinander und der eingeborenen Bevölkerung unterhalten kann.

  • Der Ort muss für die Muslime geeignet sein.
  • Die Ausübung des Dīn (Religion) muss möglich sein.
  • Es darf kein Radikalismus herrschen, wie beispielsweise durch die Anwesenheit extremistisch religiöser Gruppen.
  • Man muss die Gesetze Allāhs zur Anwendung bringen können.
  • Das Land muss allen Muslimen Zutritt gewähren, d.h. dass keine Aufenthaltsverbote für Ausländer herrschen dürfen.
  • Das Land muss sicher für Leib und Leben sein.
  • Das Land muss einem die Möglichkeit geben, dass man einer Arbeit nachgehen kann, um die einzelnen Haushalte ausreichend zu versorgen

Diese Punkte müssen in Erfahrung gebracht werden. Damit man genau beurteilen kann, ob das Land für die Niederlassung der Muslime geeignet ist oder nicht und dessen Voraussetzungen und Bedürfnisse erfüllt, müssen ein bis zwei Personen sich für gewisse Zeit in dem Land niederlassen. Wenn man nun die Bestätigung von jenen, die sich dort aufhalten, erhält, muss man beginnen, den Weg für die restlichen Muslime freizumachen und ihnen den Zuzug zu ermöglichen. Dies benötigt viel Kraft, Aufopferung und finanziellen Einsatz. Um all dies zu finanzieren, muss eine Mindesthöhe an finanziellem Kapital gesammelt werden. Dies müssen die Muslime als Ganzes bewerkstelligen. Damit man dieses noble Ziel erreichen kann, müssen die Herzen gereinigt und Allāh (سبحانه و تعالى) gegenüber glaubhaft und aufrichtig sein.

<فَإِذَا بَلَغۡنَ أَجَلَهُنَّ فَأَمۡسِكُوهُنَّ بِمَعۡرُوفٍ أَوۡ فَارِقُوهُنَّ بِمَعۡرُوفٍ۬ وَأَشۡہِدُواْ ذَوَىۡ عَدۡلٍ۬ مِّنكُمۡ وَأَقِيمُواْ ٱلشَّهَـٰدَةَ لِلَّهِ‌ۚ ذَٲلِڪُمۡ يُوعَظُ بِهِۦ مَن كَانَ يُؤۡمِنُ بِٱللَّهِ وَٱلۡيَوۡمِ ٱلۡأَخِرِ‌ۚ وَمَن يَتَّقِ ٱللَّهَ يَجۡعَل لَّهُ ۥ مَخۡرَجً۬ا وَيَرۡزُقۡهُ مِنۡ حَيۡثُ لَا يَحۡتَسِبُ‌ۚ وَمَن يَتَوَكَّلۡ عَلَى ٱللَّهِ فَهُوَ حَسۡبُهُ ۥۤ‌ۚ إِنَّ ٱللَّهَ بَـٰلِغُ أَمۡرِهِۦ‌ۚ قَدۡ جَعَلَ ٱللَّهُ لِكُلِّ شَىۡءٍ۬ قَدۡرً۬ا>

Gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers: 
<[...] Und dem, der Allah fürchtet, verschafft Er einen Ausweg und versorgt ihn in der Art und Weise, mit der er nicht rechnet. Und wer auf Allāh vertraut - für den ist Er sein Genüge. Wahrlich, Allāh setzt durch, was Er will; siehe Allāh hat für alles eine Bestimmung (Qadr) gemacht.
(Quelle: Der edle Qur'ān; Sūrah al-Ṭalāq [65], Āyāt 2, 3)

In arbeitstechnischer Hinsicht muss man sich mit der jeweiligen Situation vor Ort arrangieren. Wenn es sich um ein Land handelt, das eher auf landwirtschaftlichem Bereich wirtschaftet, dann wird man sich in diesem Bereich betätigen und wenn es sich um ein Industrieland oder eine Dienstleistungsgesellschaft handelt, dann wird man die gesamte Energie in diese Bereiche einsetzen. Die beste Lösung ist jedoch der Handel, der überall auf der Welt zur Anwendung kommt und nicht viel Erfahrung benötigt. Der Rizq (Gaben), die durch den Handel erwirtschaftet werden, sind von Allāh (عز وجل) gesegnet und unbegrenzt.

Und Allāh weiß es am besten und ist weiser.

Quelle: Fatwā-Nr.-00204