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Frage: Für welchen Ort soll man sich für die Hidschrah entscheiden?
Detaillierte Frage: Für welchen Ort soll man sich zum Leben entscheiden: Für das Land, in dem man lebt und die zwei Faktoren Sicherheit und Versorgung gegeben sind und man seine Religion und Gottesdienste praktizieren kann oder einen anderen Ort bzw. ein anderes Land, in dem man seine Religion zwar besser leben kann aber Schwierigkeiten mit der dort herrschenden Sicherheit und der Versorgung haben wird?
Antwort: Allāhs Segen sei auf Muḥammad und der Familie von Muḥammad.
<لِإِيلَافِ قُرَيْشٍ إِيلَافِهِمْ رِحْلَةَ الشِّتَاءِ وَالصَّيْفِ فَلْيَعْبُدُوا رَبَّ هَـٰذَا الْبَيْتِ الَّذِي أَطْعَمَهُم مِّن جُوعٍ وَآمَنَهُم>
Dies bedeutet gemäß der ungefähren Übersetzung der Auslegung des Übersetzers:
<Dafür, dass Er die Quraysch zusammenbringt, dass Er sie zusammenbringt für die Winter- und Sommerreise, sollen sie dem Herrn dieses Hauses dienen, […]>
(Quelle: Der edle Qurʹān; Sūrah Quraysch [106], Āyāt 1-3)
Allāh (سبحانه و تعالى) versorgt ein Volk und gewährt ihm Sicherheit und diese beiden Dinge stellen die größte Ni°mah (Gunst) dar, die Er einem Ort bzw. einem Volk zukommen lässt. Ohne die Sicherheit für die eigene Person und Absicherung der Versorgung lebt man in einem instabilen Zustand der Verzweiflung und Verwirrung. Damit man seinen Dīn (Religion) etablieren kann, müssen diese beiden Voraussetzungen erfüllt sein.
In fast allen Ländern dieser Welt, die heutzutage existieren, herrschen im Großen und Ganzen die gleichen Gesetze und die gleiche Politik. Möglicherweise hat der Ṭāğūt an einem Ort mehr Macht, als an einem anderen Ort, aber es entspricht der Realität, dass die Ṭawāğīt herrschen und regieren, was bedeutet, dass alle Länder mehr oder weniger die gleichen Rahmenbedingungen haben. Wo auch immer sich ein Muslim heutzutage aufhält, wird er auf die eine oder andere Weise zu einer Tat, die entweder harām (verboten) ist oder sogar Kufr (Unglauben) darstellt, gezwungen. Es existiert aktuell kein Ort auf Erden, wo es keine Ṭawāğīt und deren Gesetze gibt. Mit der Kenntnis dieser Realität hat man sich wie folgt zu verhalten:
- Man berücksichtigt die Sicherheit und Absicherung der Versorgung, damit man in einem stabilen psychischen und physischen Zustand lebt.
- Man berücksichtigt, wo man seinen Dīn (Religion) leben und praktizieren kann
Wenn zwei Länder in Frage kommen, wobei man in dem einen seinen Dīn (Religion) besser leben kann, die Sicherheit und Versorgung aber nicht gegeben sind, dann ist diese Wahl zu vernachlässigen und dem Land, in dem die Sicherheit und Versorgung gegeben sind und die Praktizierung des Dīn (Religion) vielleicht eingeschränkt ist, der Vorzug zu geben und man soll dort leben. In solch einem Ort muss der Muslim an seinem Īmān (Glaube) arbeiten, gemeinsam mit seiner Familie den Dīn leben, die Muḥarramāt (verbotenen Dinge) und den Ḥalāl (Erlaubte) kennen und die Grenzen Allāhs erfassen und diese nicht überschreiten. Es ist also möglich, an solch einem Ort zu leben, wobei der Īmān (Glaube) stark sein muss.
Und Allāh weiß es am besten und ist weiser.
Quelle: Fatwā-Nr.-00088